Berlin. Wer im Ausland Urlaub machen will, der sollte wissen: Man kann jetzt einfach für lau in der Heimat anrufen – wenn man sich vorab mit dem Thema „WhatsApp“ beschäftigt hat. Dieser beliebte Messenger ermöglicht seit kurzem praktisch allen Smartphone-Usern das kostenlose Telefonieren übers Internet.

Die Sache klappt allerdings nur, wenn der Anrufer und auch der Angerufene bei WhatsApp registriert sind (und die aktuelle Version dieser Software installiert haben). Was außerdem ganz wichtig ist: „Beide Gesprächspartner sollten in einem WLAN sein“, rät Experte Falko Hansen vom Portal Teltarif.de in Berlin. Und zum Beispiel im Hotel oder im Strandcafé ist WLAN inzwischen ja oft Standard.

Denn um über WhatsApp oder ähnliche Dienste wie zum Beispiel Skype und Viber quasseln zu können, benötigt man eine Datenverbindung. Zu Hause ist die mit der monatlichen Pauschale fürs Internet mit WLAN in aller Regel bereits bezahlt. „Aber bei einer mobilen Nutzung geht die Internet-Telefonie zulasten des gebuchten Datenvolumens“, warnt Hansen, „und jede Minute schlägt dabei mit etwa einem Megabyte zu Buche.“

Und zwar sowohl bei dem, der anruft, als auch bei dem, der angerufen wird. Wer also zum Beispiel eine 200-Megabyte-Flatrate hat, der hätte diese nach etwa drei Stunden WhatsApp-Quatschen verbraucht – und sonst nichts vom mobilen Internet gehabt. Deshalb sollte man generell vor der Abreise mal das Kleingedruckte des Smartphone-Vertrags checken und im Urlaub gezielt WLANs ansteuern. Wobei die Sprachqualität eines Web-Telefonats natürlich direkt von der Qualität und Stabilität der genutzten Internet-Verbindung abhängt.

Achtung: Abzocker winken mit Pseudo-Updates

Zu Hause ist die Sache weniger lukrativ: „Pauschalen oder Flatrates, die Telefonate in alle Netze beinhalten, sind inzwischen ja sehr erschwinglich“, sagt Hansen. Wer so etwas allerdings noch nicht gebucht hat, kann natürlich jetzt von der kostenlosen App-Plauderei profitieren.

Aber Achtung: Wegen des großen Erfolgs lockt WhatsApp auch Betrüger an, die zum Beispiel mit angeblichen Updates winken – mit denen man sich tatsächlich ein kostenpflichtiges Abo aufhalst. Auch hier gilt also: Downloads und Updates nur von vertrauenswürdigen Anbietern!

Mit Skype, dem Klassiker unter den Internet-Telefonie-Diensten, lässt sich übrigens weiterhin für sehr wenig Geld auf jedem Festnetz-Anschluss anrufen – und das praktisch weltweit. Dazu muss man zunächst sein Skype-Konto mit ein paar Euro füttern. Wer Skype nur selten nutzt, sollte dabei die Funktion „automatisches Aufladen“ nicht aktivieren.