Gunzenhausen / Kehlheim / Ebensfeld / Regen. Paddel geschnappt, rein ins Kanu und ab damit aufs Wasser. Schon fühlt man sich wie Winnetou – mitten in Bayern! Die sitzend oder kniend gefahrenen Boote, die Indianer einst zu Jagd und Fischfang nutzten, eignen sich prima für Freizeittouren, sogar für mehrere Tage. Sie haben Platz für eine ganze Familie samt Gepäck in wasserdichten Tonnen. Zwischen Main und Donau warten schöne Strecken, viele davon sind für Anfänger geeignet.

Wer Natur und Ruhe sucht, ist auf Bayerns Flüssen genau richtig. Am und im Wasser zeigen sich seltene Tiere wie Reiher oder Biber. Derweil zieht am Ufer, mal flott, mal gemächlich, die Landschaft vorbei. Wer nicht auf eigene Faust losziehen will, bucht einen Ausflug mit Begleitung beim Bootsverleih, der An- und Abtransport übernimmt und den Umgang mit der Ausrüstung zeigt. Eine weitere Möglichkeit ist ein Schnupperkurs im Kanuverein. Bayern hat und 100 solcher Klubs.

  • Eine Tour wie im Bilderbuch. Die Altmühl in Franken ist Bayerns langsamster Fluss. Auf ihm können sich Familien mit Kindern gemütlich treiben lassen. Die windungsreiche Strecke durch den Naturpark hat einiges zu bieten: Auf den Anhöhen thronen prächtige Schlösser und geheimnisvolle Burgruinen, am Ufer stehen imposante Felsen wie die „Zwölf Apostel“ kurz hinter Solnhofen. Für Spaß sorgt die Bootsrutsche am Natursteinwehr Hammermühle.
  • Naturgewalt pur. Eines der bekanntesten bayerischen Gewässer ist die Donau, die bei Passau über die österreichische Grenze fließt. Am spannendsten ist die rund zwölf Kilometer lange Etappe von Eining nach Kelheim. Hat man die barocke Klosteranlage Weltenburg mit hübschem Biergarten passiert, folgt der spektakulärste Teil: Auf fünf Kilometer Länge drängt sich der Fluss durch die „Weltenburger Enge“ und wechselt dabei mehrmals zwischen hochaufragenden Felswänden radikal die Richtung.
  • Feeling wie in Kanada: Bayerischer Wald. So nennt sich das abgeschiedene Gebiet rund um das Tal des Schwarzen Regen im Bayerischen Wald. Abseits der Zivilisation schlängelt sich der Fluss zwischen dichten Fichtenwäldern durch das tief eingeschnittene Tal. Stromschnellen, für die es etwas Erfahrung braucht, warten im Wildwasser „Bärenloch“ (Ausstieg für Anfänger davor bei Auerkiel).
  • Auf dem Fluss durch das sonnige Franken. Vorbei an malerischen Städtchen und Weinbergen führt die Fahrt im Kanu auf dem Main. Durchs Coburger Land trägt einen der Fluss, ohne Wehre unterbrochen, sachte dahin. Auf einer Tour von Bad Staffelstein bis Ebensfeld sieht man bewaldete Ufer, dazwischen laden Kiesbänke am Fluss zu einer kleinen Pause vom Paddeln ein.