Berlin. Verloren? Vergessen? Oder gar: Geklaut?! Wenn das Smartphone weg ist, bricht schnell der kalte Schweiß aus. Beruhigend, wenn man rechtzeitig vorgesorgt hat! Und zum Beispiel die wichtige IMEI-Nummer kennt (dazu später mehr).

Zunächst ist klar: Damit Fremde nicht einfach Zugang zu einem gefundenen oder gestohlenen Gerät bekommen, sollte man immer die Bildschirmsperre aktiviert haben. Außerdem ganz wichtig: „Moderne Smartphones haben eine integrierte Ortungsfunktion“, erklärt Christoph Krösmann vom Branchenverband Bitkom. Aber damit die funktioniert, muss das Gerät im Google- beziehungsweise Apple-Konto registriert werden, außerdem muss die Standortfreigabe aktiviert sein. 

Moderne Smartphones kann man aus der Ferne sperren, die Daten löschen

Ist beides geschehen, kann man sich im Fall des Falles per Computer oder Tablet ins Google- beziehungsweise Apple-Konto einwählen und das verschollene Smartphone darüber lokalisieren. Und es sogar klingeln lassen (vorausgesetzt, es ist eingeschaltet). „Das funktioniert auch, wenn das Gerät eigentlich stummgeschaltet ist“, so Krösmann, „anders als bei einem normalen Anruf.“

Man kann das Gerät auch aus der Ferne sperren. Und außerdem die gespeicherten Daten per Fernlöschung entfernen. All dies bringt das verschwundene Smartphone zwar nicht zurück, sorgt aber zumindest dafür, dass persönliche Fotos und Ähnliches vor fremden Blicken geschützt sind. Durch die Fernlöschung sind die Daten auf dem Gerät allerdings verloren. Werden sie nicht sowieso automatisch in einer Cloud gespeichert, empfiehlt Krösmann vorbeugend regelmäßige Sicherheitskopien.

Zugangsdaten ändern, SIM-Karte sperren lassen, Anzeige erstatten

„Im Ernstfall sollte man umgehend die Zugangsdaten für das Google- beziehungsweise Apple-Konto ändern“, rät der Experte weiter. Denn sonst könnten Fremde mit dem verschollenen Smartphone den Account kapern. Und wer, wie wohl die meisten, noch weitere passwortgeschützte Dienste auf dem Smartphone nutzt, sollte auch hier sofort die Zugangsdaten ändern, also beispielsweise die für den E-Mail-Account, Online-Shops oder Bezahldienste (hier lesen Sie, wie man neue sichere Passwörter bildet.)

„Um böse Überraschungen auf der Telefonrechnung zu vermeiden, sollte man außerdem die SIM-Karte des verlorenen Geräts sperren lassen“, sagt der Experte. Das geht entweder direkt über den Anbieter oder telefonisch beim zentralen Sperr-Notruf unter der Nummer 116 116. Krösmann empfiehlt außerdem eine Anzeige bei der Polizei, denn schließlich könnte das Gerät ja irgendwo wieder auftauchen. Dazu braucht man die IMEI, eine Nummer, mit der die Beamten das Smartphone eindeutig identifizieren können.

Die IMEI herausfinden – das geht ganz einfach

Die IMEI sollte man sicher verwahren: Wenn das Gerät erst einmal weg ist, ist sie kaum noch zu rekonstruieren. Die IMEI findet man – je nach Gerät – zum Beispiel auf Verpackung oder Kaufbeleg. Sie kann aber auch einfach durch Eingabe der Tastenkombination *#06# abgerufen werden.

Wer mag, kann zusätzlich eine Diebstahlschutz-App installieren. Solche Apps bieten meist noch weitere Funktionen, so schießen sie beispielsweise ein Foto, wenn jemand unbefugt am Gerät herumfummelt. „Unbedingt notwendig sind solche Apps jedoch nicht“, findet der Bitkom-Experte.