Berlin. Die eigene Arbeitskraft ist für die meisten Menschen das wichtigste Kapital, ohne sie droht schnell Armut: Die Sozialleistungen für Erwerbsgeminderte sind „in der Regel nicht ausreichend, um den Lebensstandard zu halten“. Das betont das Versorgungswerk MetallRente. Die von den Tarifpartnern IG Metall und Gesamtmetall getragene Einrichtung bietet daher diverse Möglichkeiten der Vorsorge an – und jetzt kommt ein neues Produkt dazu: Ab Juli kann man eine „Grundfähigkeitsversicherung“ abschließen.
„Alle Arbeitnehmer brauchen Zugang zu bedarfsgerechtem Invaliditätsschutz“, sagt MetallRente-Geschäftsführer Heribert Karch. Zielgruppe der neuen Police sind vor allem Beschäftigte, die weder eine Berufsunfähigkeits- noch eine Erbwerbsminderungsversicherung haben. „Bei der Grundfähigkeitsversicherung wird nicht die Ausübung eines bestimmten Berufs oder eine weit gefasste Erwerbsfähigkeit versichert“, so Karch, „sondern bis zu 22 konkrete Fähigkeiten: zum Beispiel Hören, Sehen oder der Gebrauch einer Hand.“
Ob jemand nicht mehr laufen oder sitzen kann, ist einfach festzustellen
Fällt auch nur eine der vielen versicherten Fähigkeiten weg, etwa durch einen Unfall, zahlt die MetallRente die vereinbarte monatliche Leistung. Und ob jemand zum Beispiel noch knien, sitzen oder sich bücken kann, ist ja einfach festzustellen.
Dazu ein Rechenbeispiel: Versichert ein 30-jähriger Produktionshelfer 18 Grundfähigkeiten, kostet ihn das rund 40 Euro im Monat. Im Fall des Falles würde er dafür bis zum 65. Geburtstag 1.000 Euro pro Monat erhalten (bleibt er gesund, gibt es keine Rückzahlung). Für die normale Berufsunfähigkeitsversicherung der MetallRente müsste der Helfer dagegen fast 100 Euro monatlich bezahlen.
Beachtlich laut Karch: „Es gibt keine Einkommensdeckelung, falls ein Versicherter trotz Beeinträchtigung einen neuen Job ausüben kann.“ So erhält zum Beispiel ein Mechaniker, der nicht mehr gehen kann, die volle versicherte Leistung – auch dann, wenn er sich später entschließt, einen Bürojob auszuüben.