Die Analyse des Portals „Holidaycheck“ zeigt auf: Wer eine günstige Pauschalreise für den Sommer sucht, bucht offenbar am besten schon im Herbst davor. Die beliebtesten Sommerziele 2024 zumindest waren im Oktober und November 2023 am günstigsten zu buchen. Im Frühjahr kosteten dieselben Angebote dann manchmal bis zu 1.000 Euro mehr.
Was heißt das für die Reiseplanung 2025? Sind womöglich alle günstigen Destinationen bereits weg? Experten sagen: Etwas Preiswertes für den Sommer buchen – das geht immer! Zum Beispiel mit diesen Tricks:
1. Der Flughafen-Trick
Die Sommerferien beginnen 2025 in Niedersachsen und Hamburg Anfang Juli, in Bayern und Baden-Württemberg dagegen erst Anfang August. Das hat Folgen für die Flugpreise: In Bundesländern, in denen noch Schulzeit ist, sind die Flüge oft billiger. „Deshalb sollte man schauen, ob ein anderer Flughafen möglicherweise günstiger ist als der vor der Haustür“, rät der Deutsche Reiseverband (DRV). Der Transfer dorthin ist übrigens oft gratis: „Zug zum Flug“-Tickets sind in vielen Reise-Paketen bereits enthalten.
2. Der Wochenmitte-Trick
„Bei Flügen kann man darauf achten, den Abflugtag nicht auf den Freitag oder das Wochenende zu legen und nicht exakt zwei Wochen zu buchen“, so ein weiterer Tipp der DRV-Experten. Wem die Planung zu kompliziert ist, kann sich ohne Zusatzkosten im Reisebüro beraten lassen. Denn: Eine identische Pauschalreise mit den identischen Leistungen kostet über alle Vertriebskanäle das Gleiche – egal ob im Reisebüro oder im Internet. Das ist im Handelsgesetzbuch so geregelt.
3. Der Gabelflug-Trick
Statt Hin- und Rückreise über denselben Flughafen zu buchen, kann es sich lohnen, auf unterschiedliche Airports zu setzen. Also: Hinflug Hamburg-Rom, Rückflug Mailand-Bremen. Was man aber bedenken sollte: „Bei Fernreisen beinhalten Gabelflüge manchmal Zwischenstopps. Ist das so, führt das oft zu höheren CO2-Emissionen als das Reisen auf direkter Strecke“, sagt Friedericke Kuhn von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR). „Denn gerade bei Start und Landung wird viel Kerosin verbrannt, während des Flugs deutlich weniger.“
4. Der VPN-Trick
Websites von Buchungsportalen, Fluglinien oder Hotels nutzen Cookies. Über diese können sie herausfinden, von wo sich ein Nutzer einloggt. Algorithmen ermitteln so oft je nach Standort- und Personendaten andere Preise – „dynamische Preisgestaltung“ ist der Fachbegriff dafür. In einer Studie von NordVPN, das ist ein Anbieter von Verschlüsselungssoftware, zahlten Tester manchmal bis zu 25 Prozent mehr für identische Angebote – je nachdem, welchen „virtuellen Standort“ sie in der Software eingestellt hatten. Es gibt einige VPN-Anbieter wie Surfshark, CyberGhost oder NordVPN, mit deren Hilfe sich – ganz legal – Standorte in anderen Ländern simulieren lassen. Die meisten Programme sind einfach zu bedienen und kosten für einen Monat zwischen 2 und 5 Euro.
5. Der Währungs-Trick
„Bei der Nutzung des VPN-Tricks kann man auch die Währung einstellen“, sagt FUR-Expertin Kuhn. Das heißt: „Lässt man sich etwa bei der Buchung mit einer asiatischen Airline den Preis in der Fremdwährung anzeigen, spart man teilweise 10 bis 15 Prozent für die Euro-Umrechnung.“ Der Währungstrick funktioniert, weil Anbieter bei der Umrechnung manchmal selbst ein wenig tricksen: „Airlines und Buchungsportale machen eigene, schlechtere Wechselkurse, bei denen man eine versteckte Gebühr bezahlt“, erklärt Kuhn. „Wird über die Landeswährung gezahlt, übernimmt die Bank bei der Abbuchung die Umrechnung. Dabei ist der Wechselkurs zumeist viel besser ist als die Umrechnung der Airlines und Buchungsportale.“
6. Der Verhandlungs-Trick
Manchmal lassen sich bessere Preise auch direkt mit dem Hotel aushandeln, sagt Reiseexpertin Kuhn: „Zuerst die günstigste Rate vom Buchungsportal heraussuchen, dann beim Hotel anrufen und fragen, ob das Zimmer bei Direktbuchung auch günstiger zu haben ist – oder man das Frühstück umsonst dazu bekommt.“ Der Nachteil einer Einzelbuchung: Sollte das Hotel pleitegehen, bleibt man womöglich auf seinen Kosten sitzen. „Reisende dagegen, die eine Pauschalreise gebucht haben, sind vor der Zahlungsunfähigkeit des Reiseveranstalters geschützt“, betont der DRV.
7. Der Gutschein-Trick
Aktuell laufen bei einigen Reiseanbietern oder Vergleichsportalen Gutschein-Programme. Kunden, die beispielsweise einen Newsletter abonnieren, können dann je nach Mindest-Reisepreis bis zu 250 Euro sparen.
8. Der Erste-Klasse-Trick
Bei Zugreisen kann man manchmal mit Tickets für die erste Klasse sparen. Dann nämlich, wenn es für die zweite Klasse keine Super-Sparpreise mehr gibt, sondern nur noch Sparpreise. Super-Spar-Angebote für die 1. Klasse sind dann eine gute Option.
9. Der Housesitting-Trick
Wer im Urlaub günstig wohnen will, kann auch auf das Haus anderer Leute aufpassen. Eine Möglichkeit: Man lebt für einen begrenzten Zeitraum mietfrei im Haus von Menschen, die verreist oder in einer Reha sind – und übernimmt dafür Aufgaben wie Blumengießen oder Haustiere versorgen. Vermittelt werden solche Unterkünfte über Portale wie TrustedHousesitters oder MindMyHouse. Die Alternative ist der Wohnungstausch: Hier lässt man den Gastgeber im Gegenzug in den eigenen vier Wänden wohnen. Die einschlägigen Vermittlungsportale heißen Haustauschferien, HomeLink oder GuestToGuest.
10. Der Last-Minute-Trick
Zugegeben: Dieser Trick funktionierte früher schon mal besser. Aber wer bei der Destination offen ist, findet auch zwei Wochen vor dem gewünschten Reisetermin noch ein Schnäppchen – oder gar erst 72 Stunden ehe es losgeht, das heißt dann „Super Last Minute“. Zum Beispiel listen Kreuzfahrtschiffe kurzfristig verfügbare „Stornokabinen“, die oft nur halb so viel kosten wie sonst.

Michael Aust berichtet bei aktiv als Reporter aus Betrieben und schreibt über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Nach seinem Germanistikstudium absolvierte er die Deutsche Journalistenschule, bevor er als Redakteur für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Mitarbeiter-Magazine diverser Unternehmen arbeitete. Privat spielt er Klavier in einer Band.
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