Computerspiele zogen die Menschen von Anfang an in ihren Bann. Schon lange bevor es 3-D-Action und eigene virtuelle Lebenswelten gab. Als es bereits ein Computerspiel war, wenn ein Strich den anderen jagte.
Was nun wirklich das erste Spiel war, darüber streiten die Experten. Das erste, das die Massen erreichte, war das bekannte Pong. Es ist die Kurzform von Pingpong, denn dieser Name war schon geschützt. Los ging es ab 1972 mit Münzautomaten in Supermärkten, ein paar Jahre später kamen auch Spielekonsolen für zu Hause dazu, die an einen Fernseher angeschlossen wurden. Ein schwarzer Hintergrund, zwei Striche und ein hin- und herspringender Punkt – das war das Spiel. So simpel wie erfolgreich.
Es folgte 1980 der kleine, zuschnappende Halbmond Pac-Man, der Punkte fraß und vor Monstern flüchten musste. Das Spiel sollte Frauen ansprechen. Deshalb wurden die Figuren niedlich gestaltet – soweit das mit den paar Bildpunkten ging.
1983 folgte aufgrund der massenhaften Überschwemmung des Markts mit schlechten Spielen der „Video Games Crash“ in Amerika. Statt zuvor 3 Milliarden setzten Videospiele plötzlich nur noch 100 Millionen Dollar im Jahr um.
Danach starteten jedoch Konsolen ihren Siegeszug. Vor allem ein kleiner, dicker Mann in Latzhose und Schnauzbart, der durch eine Landschaft hopste, war als Spiel erfolgreich: Super Mario belebte ab 1985 den Markt wieder neu. Viel einfacher gestaltet war dagegen der Spiele-Klassiker Tetris, der gemeinsam mit dem Gameboy zu Weltruhm gelangte.
Mit der Ära der Personal Computer wurden die Spiele immer teurer und aufwendiger, entwickelt wurden Action- und Rollenspiele, Jump ’n’ Run- oder Autorenn-Spiele.
Spielend zum Milliardenmarkt
Der Umsatz mit Computerspielen in Deutschland liegt heute bei etwa 2 Milliarden Euro. Das hat der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware errechnet. Beliebteste Spieleplattform ist dabei noch immer der stationäre PC, den rund 19 Millionen Gamer zum Zocken nutzen. Auf den Plätzen: das Smartphone (17 Millionen) vor den Spielekonsolen (16 Millionen) und Tablets (12 Millionen). Insgesamt spielt fast jeder dritte Einwohner aktiv digitale Spiele.
Heute kostet die Entwicklung eines Computerspiels mehr als ein Hollywood-Kinofilm. Das teuerste Spiel der Welt mit 500 Millionen Dollar ist offenbar das 2014 auf den Markt gekommene Online-Spiel Destiny. Die Grafiken und Spielwelten werden immer aufwendiger, viele Szenen haben Filmqualität.
Neue Ideen gehen zum Beispiel in die Richtung, Computerspiele wie in einem Buch erfahrbar zu machen. Sie näher an die Literatur zu bringen, etwa, indem man sich in Figuren, in ihre Denkweisen und Handlungen seelisch hineinversetzen muss, um zum Beispiel einen Mord aufzuklären.