München/Landshut/Regensburg/Gerolzhofen/Bamberg. Es gibt sie aus Holz oder Keramik, mit Stoff und bunt bemalt: Seit Jahrhunderten basteln Menschen Krippenfiguren, um die Geburt Christi darzustellen.
Dabei spielen neben den biblischen Figuren wie Maria, Josef und dem Jesuskind oft landestypische Gestalten und Landschaften eine Rolle.
Während der Advents- und Weihnachtszeit sind vielerorts im Freistaat wieder tolle Krippen zu sehen. aktiv stellt einige vor.
Umfangreichste Sammlung der Welt
Das Bayerische Nationalmuseum in München rühmt sich, die künstlerisch wertvollste, in dieser Qualität umfangreichste Krippensammlung der Welt zu besitzen. Die mehr als 60 Weihnachtsszenen stammen aus Klöstern und Kirchen aus dem Alpenraum sowie aus italienischen Adelshäusern.
Aufwendig gestaltete Landschaften etwa aus Neapel warten mit vielen liebevollen und originalgetreuen Details auf. Die Krippensammlung ist jedes Jahr bis Ende Januar geöffnet.
Spazierweg durch die Herzogsstadt
Krippen aus aller Welt präsentiert die Stadt Landshut bereits zum 21. Mal auf dem Krippenweg. Zahlreiche Kirchen beteiligen sich. Die Hauptausstellung in der Dominikanerkirche St. Blasius zeigt mit etwa 150 Exponaten einen Querschnitt der Krippenkunst vom 18. bis 21. Jahrhundert.
Dass Christen in unterschiedlichen Ländern ganz eigene Vorstellungen von der Weihnachtsgeschichte haben, verdeutlichen die Krippen aus aller Welt in der Eingangshalle der Sparkasse. Statt der drei Weisen aus dem Morgenland bringen bei einer afrikanischen Krippe etwa Stammeshäuptlinge die Geschenke. Und die Köpfe der asiatischen Figuren zieren die typischen gelben Hüte aus Reisstroh.
Vor dem Rathaus stehen wieder lebensgroße Krippenfiguren des Vereins Tradition und Brauchtum. Hier finden Besucher auch alle Informationen zum Krippenweg.
Lachender Engel als Wahrzeichen
Die laut Volksmund „erste Krippe Regensburgs“ können Besucher ganzjährig bestaunen. Es handelt sich nämlich um ein Steinrelief aus dem Jahr 1478 an der Hauswand des Gebäudes Schwarze-Bären-Straße 1 (Innenstadt, Nähe Neupfarrplatz).
Aber auch sonst hat die Hauptstadt der Region Oberpfalz in ihren zahlreichen Kirchen einiges an Krippen zu bieten, angefangen bei der steinernen Verkündigungsgruppe von Meister Ludwig im Dom mit seinem „lachenden Engel“. Dieser ist sogar zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden – und gehört zu den künstlerisch wertvollsten Steinbildwerken im Dom.
Bummeln entlang beleuchteter Giebel
Klein, aber fein ist die Krippenstraße im unterfränkischen Gerolzhofen. Nur etwa 20 Ausstellungsobjekte finden sich entlang der Spitalstraße. Aber das kleine Städtchen hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der schönsten Weihnachtsstädte der Region entwickelt. Das liegt vor allem an der einmaligen Giebelbeleuchtung des historischen Stadtkerns sowie des festlichen Lichterschmucks in der Adventszeit.
Für Kinder gibt es täglich bis zum 23. Dezember Basteln, Vorlesen, Backen und weitere Freizeitangebote im Rahmen des „Kinderadvents“.
Alles im Kasten
Vor allem historische Figurenkunst zeigt das Krippenmuseum im oberfränkischen Bamberg. Eine Sonderausstellung widmet sich unter dem Motto „Krippenwelten hinter Glas“ den sogenannten Kastenkrippen – also Weihnachtsdarstellungen, die fest in einer bestimmten Schachtel oder einem Schaukasten installiert sind.