Köln. Die Fußball-EM steht vor der Tür. Schön für die Fans: Tore kommen auf modernen Fernsehern viel schöner rüber als früher – zumindest, wenn man die Geräte richtig eingestellt hat.

Erst mal muss man sich natürlich richtig platzieren: „Bei Full-HD-Fernsehern gibt es die Faustregel, dass der Sichtabstand der doppelten Bilddiagonalen entsprechen soll“, sagt Sang-Won Byun, Manager Smart TV Consumer Electronics bei Samsung Electronics. Das heißt: Wer einen 55-Zoll-Fernseher hat, sollte knapp drei Meter entfernt davon sitzen. Zudem sollte man einfach genau in die Mitte des Bildschirms schauen.

„Sitzt man zu dicht am Fernseher, erkennt man die einzelnen Pixel und kann das Bild nicht mehr mit wenigen Augenbewegungen erfassen“, ergänzt Ulrike Kuhlmann, TV-Spezialistin beim Computermagazin „c’t“. „Aus dem üblichen Betrachtungsabstand von 2,5 bis 3 Metern sieht man übrigens erst ab einer Bildschirmdiagonale von 65 Zoll einen Unterschied zwischen Full-HD- und Ultra-HD-Auflösung.“

Das entspricht etwa einer Breite von 1,50 Metern bei einer Höhe von 80 Zentimetern. Ob sich ein derart großes Gerät zum Beispiel an der Wohnzimmerwand noch gut macht, sollte man vor dem Kauf jedenfalls testen – das geht einfach mit einem Stück Pappe in der entsprechenden Größe.

Tageslichtspiele erfordern besondere Einstellungen

Die meisten Zuschauer lassen ihr nobles Gerät im Alltag einfach mit den Werkeinstellungen laufen. Das ist bei der EM nicht sinnvoll, denn die Spiele werden bei Tageslicht angepfiffen – und dann kann es noch sehr hell sein. Also: Anleitung suchen, TV tunen!

Moderne Fernseher haben laut Samsung-Mann Byun oft einen Einstellungsmodus, der „Fußball“ oder „Sport“ heißt. Ansonsten kann es sich anbieten, „dynamisch“ zu wählen, um den Kontrast und die Helligkeit auf das Tageslicht einzustellen.

„Eventuell kann man zusätzlich die Hintergrundbeleuchtung weiter aufdrehen“, sagt Expertin Kuhlmann. Dann sehe das Bild zwar eher unnatürlich aus, aber für Tageslichtfußballspiele sei das allemal besser als ein zu dunkles und kontrastarmes Bild. Nach der EM sollte man diese Einstellungen aber wieder rückgängig machen und beispielsweise zu Optionen wie „Film“ oder „Cinema“ wechseln.

Außerdem gibt es Geräte mit „Auto-Motion“-Einstellung: Mit ihr werden Bewegungen und Kameraschwenks fließender dargestellt. Das ist allerdings Geschmackssache. Also: Erst mal bei einer Sportsendung oder einem unwichtigen Fußballspiel vor der EM die Einstellungen prüfen und testen, was einem eher zusagt. „Es gibt nichts Schlimmeres, als einige Minuten vor Anpfiff im TV-Menü herumzuspielen“, warnt Kuhlmann. Das führe meist zu Stress – nicht zuletzt, wenn noch andere Zuschauer im Raum sind.

Besserer Sound ist ganz einfach zu haben

„Flacher Fernseher – flacher Ton.“ So bringt die Expertin auf den Punkt, was viele empfinden, wenn sie auf dem Sofa sitzen. Nur einige sehr teure Fernseher klingen gut, die Mehrheit der Geräte eher nicht.

Die einfachste und günstigste Abhilfe: den Fernseher mit der Stereoanlage verbinden und den TV-Ton über die Musikboxen hören. Alternativ kann man zusätzlich eine sogenannte Soundbar für den Fernseher kaufen: „Damit kommt die Stadionatmosphäre ins Wohnzimmer“, sagt Samsung-Mitarbeiter Byun. Einfache Modelle gibt es ab etwa 100 Euro, für vernetzte Soundbars, die beispielsweise auch Musik von Streaming-Diensten abspielen können, muss man deutlich mehr hinblättern.

Übrigens: Wer die EM über den Live-Stream der Fernsehsender verfolgen will, etwa per Laptop, muss damit rechnen, dass die Nachbarn ein Tor deutlich früher sehen – und schon jubeln, während man selbst noch angespannt vor dem Gerät sitzt …