München. Leise durch die Gegend flitzen, mit Batterie und E-Motor, ein kühles Lüftchen im Gesicht: Das macht Spaß – nicht nur an Land! Nach E-Bike und E-Roller kommen jetzt elektrisch angetriebene Wassersportgeräte. Zum Beispiel Surfbretter mit aufladbarer Batterie.

Der E-Surfer der Firma Waterwolf macht sich seine Wellen selbst, lässt sich somit ohne Wind und Segel fahren. Der Antriebspropeller sitzt unterm Brett, beschleunigt es auf maximal 30 Stundenkilometer. „Die Geschwindigkeit macht das Board stabil“, sagt Erfinder Markus Schilcher. Der Wechselakku soll achtmal stärker als in einem Fahrrad mit E-Antrieb sein und für 40 Minuten Wasserfahrt reichen. Gesteuert wird das elektrische Surfbrett mit geschmeidigen Bewegungen. Einen Haken gibt’s: Das flotte Ding braucht ein Nummernschild.

Akkus werden auch in den sogenannten Jet-Boards eingesetzt (etwa von Awake oder Curf). Die haben noch mehr Schub, sind aber wesentlich lauter und schwieriger zu lenken.

Ein aufblasbares SUP-Brett passt bequem in den Rucksack – samt Pumpe und Paddel

Ziemlich coole Sache, aber leider noch teuer: Ein batteriebetriebenes Surfbrett kostet um die 10.000 Euro. Ausprobieren ist bezahlbar, das geht an einigen Seen und Stränden.

Der Elektromotor ist jetzt auch fürs Stehpaddelbrett zu haben, hilft beim Stand-up-Paddling (kurz: SUP), dem sanften Gleiten über Seen oder auf Flüssen. Bausätze zum Nachrüsten kosten um die 500 Euro. Für neue SUP-Bretter mit integriertem E-Motor legt man etwa das Doppelte hin.

Weil diese Bretter doch reichlich sperrig sind, folgen viele Hersteller dem Prinzip Luftmatratze: Aufgepumpt wird das Stehpaddelbrett erst am Wasser. Das erleichtert den Transport und spart zu Hause Platz beim Lagern. Selbst ein langes SUP-Brett passt so bequem in den Rucksack, samt Paddel und Pumpe. Etwa das Familienmodell von Jobe, das vorne Platz für Kind oder Hund bietet. SUP-Bretter werden ab etwa 600 Euro angeboten, Anfänger wählen am besten ein breites Modell, das liegt stabil im Wasser.

„Surf-Spots“ bieten künstliche Wellen in der Stadt

Statt Stehpaddelbrett lieber ein wendiges Boot für Touren im Sitzen? Gibt’s ebenfalls als platzsparende Gummi-Variante: Ab 90 Euro bekommt man ein Kajak zum Aufblasen (etwa von Intex). In große Boote wie den Familien-Kanadier von Grabner muss man rund 2.500 Euro investieren. Dieses Freizeit-Schlauchboot hat vier Sitze, misst fünf Meter von Bug bis Heck und trägt rund 500 Kilo Gewicht – also genug für einen Camping-Urlaub.

Am Feierabend mal was anderes als das Freibad ausprobieren? „Surf-Spots“, Becken mit künstlichen Wellen, entstehen schon hier und dort. Die stehende Welle von Citywave ist höhenverstellbar und wird von Turbinen angetrieben, für Anfänger wird eine Haltestange übers Becken gelegt. Auszuprobieren ist das in München, Osnabrück und Wien – und ab Sommer im Wellenwerk Berlin. Wavegarden will in Stade (Niedersachsen) eine solche Anlage errichten, bis 2022.

Vermutlich nie out: die gute alte Luftmatratze. Sie ist konkurrenzlos günstig und wird modisch mit neuen Motiven aufgemotzt. Diesen Sommer liegt man auf Engelsflügeln oder Schmetterlingen. Für Schub sorgen muss man dann allerdings selbst …