Den Liebsten aus dem Weihnachtsurlaub kommend vom Flughafen Parfüm oder einen guten Wein mitbringen? Das kann teurer werden, als wenn man die Geschenke vor Ort kauft. Denn: „Duty-free gibt es seit 1999 nicht mehr innerhalb der Europäischen Union“, sagt Patrick Oppelt von der Europäischen Verbraucherzentrale in Kehl.

Natürlich gibt es noch Geschäfte an Flughäfen. Die heißen jetzt „Travel Value“ – und Steuern spart dort beim Einkauf niemand mehr. „Vielleicht reduziert der Händler seine Marge“, sagt Oppelt. Man müsse aber auch bedenken, dass ein solcher Laden auch Miete bezahlen muss und Personalkosten hat. „Zu verschenken hat hier niemand etwas.“

Abgaben- beziehungsweise steuerfrei kann nur noch einkaufen, wer außerhalb der EU unterwegs ist. „Und selbst da heißt es nicht, dass die Ware günstiger sein muss“, sagt Oppelt. Denn die Grundpreise im entsprechenden Land könnten höher als in Deutschland sein. Oder – andernfalls – der Händler gibt den Steuervorteil nicht weiter. Natürlich gibt es auch Länder, in denen die Lebenshaltungskosten niedriger sind als in Deutschland. Dann hat das oft auch Auswirkungen auf die Preise am Flughafen. Doch darauf verlassen kann man sich nicht.

Organisierte Schnäppchenjagd

Wer nicht zu viel ausgeben möchte, bereitet den Einkauf am Flughafen, im Flieger oder etwa auch auf einem Schiff gut vor: Dazu checkt man beispielsweise den Preis des Lieblingsparfüms schon zu Hause und notiert ihn sich mit der entsprechenden Mengenangabe. Denn in den Flughafenläden gibt es oft andere Größen als zu Hause beim Händler. Das macht es noch schwieriger, die Produkte zu vergleichen.

Auch dann, wenn im Urlaubsland mit anderer Währung bezahlt wird. Doch mit Flughafen-WLAN, einer entsprechenden SIM-Karte oder einem passenden Tarif kann man natürlich auch noch vor Ort im Laden die Preise vergleichen und mithilfe eines Währungsrechners umrechnen. Wer’s aber eilig hat, sollte besser vorbereitet sein.

Interessant wird der Einkauf am Flughafen übrigens dann, wenn vor Ort Variationen eines Produkts angeboten werden, die es in der Heimat nicht gibt. Beispiel: Einen bestimmten Likör gibt es in Deutschland nur in einer Geschmacksrichtung, im Urlaubsland aber in fünf verschiedenen. Aber auch dann kann es sinnvoller sein, ihn außerhalb des Flughafens zu kaufen. „Außer man will seine letzten Groschen in einer fremden Währung loswerden – dann spielt der Preis häufig eine untergeordnete Rolle“, so Oppelt.

Außerdem sollten Reisende noch eine weitere Sache im Hinterkopf behalten: Wer die zollfreien Mengen überschreitet, muss bei der Ankunft nachzahlen. Sonst riskiert man ein Bußgeld und im schlimmsten Fall sogar ein Strafverfahren.