Köln. Mini-Kräutergärtchen in der Milchtüte oder eine Bar aus Holzpaletten: Selbermachen (do it yourself, kurz DIY) liegt im Trend, nicht nur als Zeitvertreib in der Coronakrise. Der Ansturm auf die Baumärkte zeigt: Werkeln macht Spaß, vielen juckt es in den Fingern. Da kann Schönes entstehen!
Streichen, hämmern, kleben: „Die Deutschen sind ein Volk von Heimwerkern“, sagt Katja Fischborn von der DIY Academy in Köln. Wand verputzen, Laminat verlegen? Das Schulungsinstitut zeigt für kleines Geld, wie das geht. Hinter ihr stehen Baumärkte und große Hersteller von Werkzeug und Zubehör. Vermittelt wird das Wissen auf einer Website und in Kursen.
Videos helfen beim Umsetzen spontaner DIY-Ideen
Die Zugriffe sind zuletzt nach oben geschnellt. „Videos helfen beim Umsetzen spontaner Ideen“, so Fischborn. Baldmöglichst soll es zudem wieder Kurse in eigenen Werkstätten geben sowie in Baumärkten vor Ort.
Knapp 20 Milliarden Euro setzt die Branche um (2019), so der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten. Besonders beliebt ist DIY bei den 30- bis 40-Jährigen. Für Männer geht es vor allem um Spaß am Werken, Frauen stellen auch gern mal originelle Geschenke her. Ideen zum Nachmachen mit Anleitung gibt es zuhauf im Internet.
Lampen, T-Shirts und Möbel werden individuell
Stöbern und pinnen kann man etwa auf Pinterest. Mit der Bilder-Suchmaschine teilen weltweit Millionen Nutzer ihre Einfälle. Oder man guckt nach passenden Youtube-Videos. Sie kann man im Zweifelsfall so oft anhalten und wieder zurückspulen, bis es klappt. Auch in der Foto-Community Instagram finden sich unter Hashtags wie #DIY, #DIYproject oder #doityourself Millionen Einträge für Bastler. PDF-Anleitungen für Handgemachtes, die jeweils nur ein paar Euro kosten, bietet das Berliner Start-up Makerist. Etwa zum Plotten, mithilfe von Vektorgrafiken werden eigene Motive auf T-Shirts, Möbel oder Lampen übertragen.
DIY macht vieles individueller und zu Recht ein bisschen stolz. „Guck mal, hab ich selbst gemacht“, wer sagt das nicht gerne?