Ins Freibad schwimmen gehen, das kann ja jeder. Wie wäre es mal mit einem Ausflug in die Natur? Gelegenheit dafür bieten Seen, Talsperren und ehemalige Tagebau- und Baggerlöcher in ganz Deutschland.
Das Gute daran: Die meisten Badegewässer haben laut einem aktuellen EU-Bericht eine hervorragende Wasserqualität. Und wer dem nassen Element nicht viel abgewinnen kann, kommt auch auf andere Weise auf seine Kosten: auf Wanderwegen beim Besuch von Sehenswürdigkeiten oder Freizeitparks.
Wir stellen zehn der schönsten Badeseen vor, in und an denen Sie entspannt abtauchen können.
Walchensee (Bayern): Glasklares Wasser aus dem Gebirge
Wasser aus den Bergen speist den Walchensee bei Kochel. Für Schwimmfans ein absolutes Highlight sind die flachen Uferzonen, die mit ihren natürlichen Kiesstränden und ruhigen Liegeplätzen zum Schwimmen einladen. Wer sich mal die Beine vertreten will, kann auf den zahlreichen Wegen und Steigen etwa den Gipfel des gut 1.700 Meter hohen Herzogstands erobern. Oder in die Tiefen des Sees abtauchen. Das Wasser ist so klar, dass Badende und Taucher bis zu 40 Meter tief sehen und dort zahlreiche Wracks erkunden können.
Großer Plöner See (Schleswig-Holstein): Viel Platz, um die Seele baumeln zu lassen

An gleich 13 Badestellen kann man im Plöner See schwimmen. Er gehört mit seinen 28 Quadratkilometern zu den zehn größten Seen Deutschlands und liegt in der Holsteinischen Schweiz. Auch um den See herum gibt es eine Menge zu entdecken. Das Schloss Plön etwa oder die zum Garten des Schlosses gehörende Prinzeninsel. Sie ist zwei Kilometer lang, aber stellenweise nur 30 Meter breit und darf nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden. Auf der Insel befindet sich eine der schönsten Badestellen des Sees – ein 100 Meter breiter flach abfallender Sandstrand.
Großer Stechlinsee (Brandenburg): Seichte Ufer und gute Sicht unter Wasser

Besonders in der Sommersaison lockt der Stechlinsee mit sanftem Wasserstourismus. Seine flachen Strände und das klare Wasser mit einer Sichtweite von bis zu 11 Metern machen ihn zu einem beliebten Badeparadies. Er gilt als einer der tiefsten Seen Brandenburgs. Der einzige Ort direkt am See heißt Neuglobsow und geht auf eine Glashüttensiedlung zurück. Von dort aus kommt man in fünf Minuten zu Fuß durch einen Buchenwald an das Ufer des Stechlin.
Altmühlsee (Bayern): Breite Strände und Liegewiesen
Der Altmühlsee bei Gunzenhausen verfügt über viele Sandstrände und Liegewiesen. Das saubere Wasser des 450 Hektar großen Sees lädt nicht nur zum Baden ein, auf ihm lässt sich ebenso segeln, surfen oder kiten. Wer als Familie mal Abstand vom nassen Element braucht, kann auch den seit 2013 eingerichteten Erlebnisspielplatz mit dem Motto „Römer und Alemannen“ besuchen. Ein weiteres Highlight ist die Vogelinsel im See. Dort lassen sich auf einem 1,5 Kilometer langen Lehrpfad Flora und Fauna der Insel erkunden.
Müritz (Mecklenburg-Vorpommern): Größer als die Insel Sylt

Wegen ihrer feinen Sandstrände ist die Müritz sehr beliebt bei Badegästen. Für Familien mit kleinen Kindern eignet sich der See besonders. Denn die Ufer fallen nur leicht ab. An vielen Stränden kann man weit ins Wasser laufen, bis der See wirklich tief wird. Beeindruckend ist auch die Größe des Gewässers im Müritz-Nationalpark: Mit etwa 117 Quadratkilometern ist es größer als die Insel Sylt.
Biggesee (Nordrhein-Westfalen): Paradies für Schwimmer und Familien
Gleich mehrere Strandbäder bietet der Biggesee zwischen OIpe und Attendorn. Die 1965 fertiggestellte Talsperre versorgt bis heute das Ruhrgebiet mit Wasser und passt perfekt in die grüne Landschaft des Sauerlandes. Dabei punktet sie nicht nur mit klarem Wasser und seichten Ufern. Man kann den 895 Hektar großen See auch per Schiff entdecken und auf Rad- und Wanderwegen erkunden. Ausflug-Tipp für Familien: Die unweit vom See gelegene Atta-Höhle. Von dort aus kann man auch mit einer motorisierten Bimmelbahn, dem „Biggolino“, bis zum Biggedamm fahren.
Schluchsee (Baden-Württemberg): Baden in der höchsten Talsperre Deutschlands

Der Schluchsee bei St. Blasien im Hochschwarzwald ist mit seinem kristallklaren Wasser die höchstgelegene Talsperre Deutschlands. Dort wurde Wasser auf einer Höhe von 930 Metern aufgestaut. Die breiten Sandstrände geben genug Gelegenheit, um sich bei sommerlichen Temperaturen in die Fluten zu stürzen. Außerdem gibt es um den See herum einen 18 Kilometer langen Seerundweg und ausgeschilderte Strecken für Fahrrad- und Mountainbiker.
Edersee (Hessen): Größter Stausee Europas

Viel Platz für entspannte Stunden im Wasser verspricht der Edersee im Norden Hessens. Der größte Stausee Europas gehört zum Nationalpark Kellerwald-Edersee und ist 27 Kilometer lang. Entlang seiner Ufer gibt es nicht nur breite Naturstrände, sondern auch viele Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Waldeck und Ausflugsziele wie die Sommerrodelbahn, die Waldecker Bergbahn oder einen Kletterwald.
Kulkwitzer See (Sachsen): Baden im gefluteten Tagebaurevier

Den Kulkwitzer See in Markranstädt bezeichnen die Leipziger als ihre „Badewanne“. Statt auf Sand liegt man hier eher auf saftigem Grün oder im schwimmenden Strandbad. Der geflutete Tagebau lädt nicht nur zum Planschen und Baden ein, sondern gilt wegen seines klaren Wassers als eines der besten Tauchreviere Mitteldeutschlands. Für Taucher gibt es einen Unterwasserpark mit versunkenem Schiffs- und einen Flugzeugwrack.
Langener Waldsee (Hessen): Wo Sportler sich abkühlen

Der Langener Waldsee beeindruckt mit einem 900 Meter langen Sandstrand. Er liegt südöstlich des Frankfurter Flughafens und dient den Frankfurtern als Freizeit- und Erholungszentrum. Die 72.000 Quadratmeter große Wasserfläche liegt in einem seit 1927 zur Förderung von Mainsand und Kies genutzten Abbaugelände. Bekannt ist der See auch für die sportlichen Events. So startet dort regelmäßig im Sommer der Ironman Frankfurt. Dann durchschwimmen Hunderte Triathleten auf einer Strecke von 3,8 Kilometern den See.