Köln. Achtung, bald ist wieder Quengelalarm an der Supermarktkasse! Grund: Das Überraschungsei kommt aus der Sommerpause zurück. Schon seit 46 Jahren ist die Kombi aus Schokolade und Spielzeug Kult. Laut Brancheninsidern legt Hersteller Ferrero pro Jahr etwa 3,5 Milliarden Schokoeier. Und vertickt sie in 90 Ländern. Da fragt man sich doch: Was ist bloß dran an den Dingern?
Technisch lässt sich das ziemlich klar beantworten: Gut 20 Gramm Schokolade außenrum, drinnen eine gelbe Plastikschale mit Spielzeug. Gesamtgewicht: durchschnittlich 32,5 Gramm.
Batman statt Biene Maja – Figuren in Überraschungseiern müssen weltweit funktionieren
Aber wie so oft im Leben: Auf die inneren Werte kommt es an. Im Falle des Ü-Eis also aufs Spielzeug. Von dem man (fast) nie vorher weiß, was man kriegt. Irgendein schrottiges Plastikkonstrukt? Oder eine der begehrten Figuren?
„Es ist eine Art Jagdfieber, was da in einem entfacht wird“, sagt Denis Walecki, Betreiber der Plattform Eierlei.de. Wie die meisten der etwa 300.000 Sammler in Deutschland hat es der Bremer auf die ständig wechselnden Figurenserien abgesehen. „Für mich sind das kleine Kunstwerke.“
Die zudem meist weit gereist sind. Zwar umhüllt Ferrero die Eier für den deutschen Markt im nordhessischen Stadtallendorf mit Schokolade. Die Figuren aber werden laut Experte Walecki zumeist im asiatischen Raum produziert und handbemalt.
In den USA ist das Ü-Ei verboten
Überhaupt ist das Ei längst ein globales Produkt. Grund: Die Figurenserien müssen auf der ganzen Welt funktionieren. Am besten klappt das mit Figuren aus global ausgestrahlten Filmen oder Zeichentrickserien. Also eher Batman als Biene Maja. Ferrero selbst gibt sich bei Ü-Eiern übrigens ziemlich zugeknöpft. „Wir beobachten Trends, veränderte Interessen sowie beliebte Themen und leiten daraus neue Inhalte ab“, heißt es etwas sperrig beim italienischen Süßwaren-Giganten.
An einem Riesenmarkt hat sich Ferrero bis heute übrigens die Zähne ausgebissen. In den USA ist die klassische Kombi aus Schokolade und Spielzeug nämlich nach wie vor verboten! Grund: Erstickungsgefahr für Kleinkinder.
Schütteln, Wiegen, Lauschen: So gehen Ü-Ei-Profis vor
- Chargennummer checken! Sie beginnt mit „L1“ und ist in der Nähe des Barcodes aufgedruckt. Online-Foren verraten, welche Chargen Figuren enthalten.
- Gewicht per Löffelwaage prüfen. Je deutlicher das Gewicht über 30 Gramm liegt, desto höher die Figuren-Chancen.
- Schütteln! Dumpfes Geräusch? Figur!
- Wenn man gar nichts hört, klebt das Plastikei innen fest. Dann vorsichtig mit dem Finger klopfen, bis es sich löst.