München. Weicher Waldboden federt unter den Füßen, es riecht nach Laub und Moos, von oben schützt ein dichtes Blätterdach. Wandern im Mittelgebirge bietet ein entspanntes Naturerlebnis. Auf der Fränkischen Alb, im Spessart oder dem Bayerischen Wald geht es nicht so hoch hinauf wie in den Alpen. Die meisten Touren bleiben unter 1.500 Meter Meereshöhe und bieten dennoch schöne Ausblicke, vor allem im Herbst, wenn sich die Blätter färben.

Das dichte Wegenetz im Freistaat eignet sich für Tagestouren wie für größere Unternehmungen in mehreren Etappen. Allein Franken bietet rund zwei Dutzend Pfade, die das Siegel des Deutschen Wanderverbands für landschaftlich interessante und gut markierte Wege tragen.

  1. Bayerischer Wald I: Der „Goldsteig“ durchquert das größte zusammenhängende Waldgebirge Mitteleuropas. Auf 660 Kilometern führt er von Marktredwitz in Oberfranken bis nach Passau (Niederbayern). Die Nordroute schließt Gipfel wie den Großen Arber (1.456 Meter) ein, die Südroute mit ihrem Auf und Ab durch schattige Wälder ist für Anfänger geeignet. Die erste Etappe führt am mystischen „Druidenstein“ vorbei, einem Felsen mit rätselhaften Schriftzeichen. goldsteig-wandern.de
  2. Bayerischer Wald II: Auch der „Nurtschweg“ im Oberpfälzer Wald schlängelt sich durch waldreiches Gelände. Markant ist der Kreuzfelsen bei Furth im Wald mit seiner Christusfigur. Die 133 Kilometer lange Strecke umfasst sieben Etappen und ist Teil des Europäischen Fernwanderwegs E6 von der Ostsee an die Adria.oberpfaelzerwald.de/nurtschweg
  3. Spessart: Mitten durch das sogenannte Räuberland verläuft der Spessartweg. Die erste Variante startet in Aschaffenburg und bringt Wanderer in mehreren Abschnitten unter anderem zur bizarren „Teufelskanzel“ sowie nach Rothenbuch mit seinem hübschen Wasserschloss. Variante zwei folgt verwunschenen Pfaden, Höhepunkt ist die Burgruine Henneburg mit Blick über das Maintal.spessartweg.de
  4. Fränkische Alb: Durch schattige Buchenwälder und entlang schroffer Kalkfelsen geht es auf der Fränkischen Alb. Der Panoramaweg im Altmühltal folgt auf rund 200 Kilometern dem Fluss von Gunzenhausen bis Kelheim. Für die gesamte Strecke benötigt man circa zehn Tage. Ein idyllisches Fleckchen ist das Naturschutzgebiet „Gungoldinger Wacholderheide“ auf dem Weg von Eichstädt nach Kipfenberg. naturpark-altmuehltal.de/altmuehltal-panoramaweg
  5. Frankenwald: Freie Hochflächen und tiefe Wiesentäler wechseln sich im Frankenwald ab, wo sich gleich mehrere Fernwanderwege treffen. Der Kammweg etwa führt durch das Vogtland bis nach Blankenstein in Bayern. Für Halbtags- und Tagestouren eignen sich die „Frankenwald-Steigla“. Sie verlaufen zum Großteil auf unbefestigten Wegen, geteerte Abschnitte werden bewusst gemieden. frankenwald-tourismus.de