Herbertingen/Stuttgart. Baden-Württemberg will sein keltisches Erbe an Fundstätten und in Museen sichtbarer machen. An vielen Orten kann man den Spuren der Kelten begegnen. aktiv gibt einen Überblick über die Highlights.

Bis zu 5.000 Menschen sollen vor 2.500 Jahren in der Höhensiedlung am Oberlauf der Donau beim heutigen Herbertingen gelebt haben. Die Heuneburg war keltischer Fürstensitz, Macht- und Handelszentrum. Heute steht sie im Mittelpunkt der neuen Keltenkonzeption des Landes.

Auf dem Plateau der Heuneburg, in der Forscher die sagenumwobene Keltenstadt Pyrene vermuten, gibt es ein Freilichtmuseum mit Rekonstruktionen – etwa eine mehr als 80 Meter lange Lehmziegelmauer. Das zwei Kilometer entfernt gelegene Heuneburgmuseum zeigt originale Funde und vermittelt einen Einblick in Alltag und Handelsbeziehungen der Kelten.

Das Land Baden-Württemberg will das Erbe der Kelten sichtbar und erlebbar machen.

Auch der Hohenasperg war ein keltischer Fürstensitz. In seinem Umkreis wurde 1978 das noch ungeöffnete Fürstengrab von Hochdorf entdeckt – ein Jahrhundertfund. Der Keltenfürst war mit goldenen Grabbeigaben geschmückt und wurde auf einer Bronzesitzbank zur letzten Ruhe gebettet. Ein mit Met gefüllter Bronzekessel versüßte seine Reise ins Jenseits. Heute sind die Originalfunde im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart zu sehen. Das Keltenmuseum Hochdorf/Enz in Eberdingen zeigt einen mit Repliken ausgestatteten Nachbau der Grabkammer. Der Grabhügel, nur rund 500 Meter vom Museum entfernt, wurde wieder aufgeschüttet.

30 Kilometer lang ist der Keltenweg, der an dem Museum vorbeiführt. Der Wander- und Radweg verbindet neun keltische Denkmale zwischen Asperg und Hirschlanden, dem Fundort des „Kriegers von Hirschlanden“. Die Sandsteinstele gilt als älteste Großskulptur eines Menschen in Mitteleuropa und wurde am Fuß eines Grabhügels gefunden. Am Fundort ist eine Replik aufgestellt, das Original steht im Stuttgarter Alten Schloss.

Mit dem größten hallstattzeitlichen Holzfund Europas besitzt auch das Franziskanermuseum Villingen- Schwenningen eine keltische Sensation. Die sechs mal acht Meter große, rund 2.600 Jahre alte Grabkammer des Fürsten vom Magdalenenberg ist dort im Original ausgestellt. Auf dem Keltenpfad spaziert man in einer halben Stunde zum Fundort, dem Magdalenenberg. Mit einem Durchmesser von gut 100 Metern und einer Höhe von 6 Metern steht der Grabhügel noch heute eindrucksvoll in der Landschaft.

Mehr Informationen unter:

heuneburg.de

keltenmuseum.de

landesmuseum-stuttgart.de

franziskanermuseum.de