Bad Schussenried/Wolfegg. Es muht und gackert, grunzt und meckert: Nutztiere gehören einfach zum Leben auf dem Land. Auch – oder gerade – wenn es inszeniert ist: Zum Saisonbeginn hat AKTIV schon einmal Frühlingsluft geschnuppert, in den zwei oberschwäbischen Freilichtmuseen in Bad Schussenried und Wolfegg.
In diesen Wochen, wenn die Natur erwacht, ist es besonders schön im Museumsdorf Kürnbach in Bad Schussenried. Das Freilichtmuseum, das schon seit 50 Jahren die Besucher anlockt, hat weit mehr zu bieten als ländliches Idyll. Mit seinen über 30 historischen Gebäuden aus sechs Jahrhunderten, alten Tierrassen, blühenden Bauerngärten, original eingerichteten Werkstätten und spannenden Ausstellungen führt es mitten hinein in die Geschichte Oberschwabens.
Auf dem Entdeckerpfad können Kinder selbst Hand anlegen
Ein Multimedia-Guide begleitet die Besucher von Haus zu Haus. Jedes Gebäude erzählt seine Geschichte. In kleinen Kammern und dunklen Winkeln kann man nach Geheimnissen stöbern. Kinder dürfen auf einem Entdeckerpfad auch selbst Hand anlegen: etwa an der großen, ziemlich echt wirkenden Kuh „Gretel“ das Melken ausprobieren, in einem Bauernhaus aus dem Jahr 1633 eine Fachwerkwand zusammensetzen oder in der Dorfschule eine alte Handschrift kennenlernen.
Sonntags duftet’s hier aus dem Backhäusle nach frischen Seelen und anderen Köstlichkeiten aus dem Holzofen. Und es finden viele Sonderveranstaltungen statt, etwa der historische Handwerkertag am 15. April oder das „Treffen der Landsknechte“ am 28. und 29. April – komplett mit Lagerleben, Waffendrill und großer Schlacht.
Fast vergessene Kräuter und viele Tiere
Mit einem großen Jubiläumsfest wird vom 31. August bis 2. September das 40-jährige Bestehen des Bauernhaus-Museums Allgäu-Oberschwaben Wolfegg gefeiert. 16 historisch wertvolle Bauernhäuser und Nebengebäude wurden im Lauf der Jahre hierher versetzt: Sie vermitteln einen Eindruck davon, wie die Menschen in der Region früher gelebt und gearbeitet haben. In originalgetreu eingerichteten Stuben, Ställen und Werkstätten kann man ins ländliche Leben vergangener Jahrhunderte eintauchen und lernt vieles über Traditionen und Bräuche.
Die Häuser sind in eine gepflegte Kulturlandschaft eingebettet, die zum Spazieren einlädt. Es gibt Bauerngärten mit heimischen Blumen und fast vergessenen Kräutern, Wiesen und Äcker – und viele Tiere: Gänse, Hühner, Schweine, Ziegen, und natürlich darf auch das berühmte Allgäuer Braunvieh nicht fehlen. Das kommt nicht nur bei Kindern tierisch gut an.
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