Eine echte Concorde betreten. Ein über 600 Jahre altes Hanse-Schiff besichtigen. Oder sich von einem virtuellen Avatar durch die Computer-Historie führen lassen: Das alles und noch viel mehr Spannendes können Sie in deutschen Technikmuseen erleben. Wir zeigen Ihnen 15 Sammlungen mit Wow-Effekt. In Zeiten von Corona sollte man vor einem Besuch aber unbedingt auf der Homepage checken, ob das Museum auch tatsächlich geöffnet hat und ob es Einschränkungen gibt

Deutsches Bergbau-Museum, Bochum

Technik unter Tage, nirgendwo sonst in Deutschland war sie so wichtig wie im Ruhrgebiet. Das Deutsche Bergbau-Museum ist das weltweit größte seiner Art, soll sogar in Zukunft noch erweitert werden. Von 2016 bis 2019 wurde es schon umfassend saniert. Es bündelt die Geschichte an einem Ort, an dem die Steinkohleförderung einst der alles beherrschende Industriezweig war. Übertägige Ausstellungen und ein originalgetreues Anschauungsbergwerk unterhalb des Museumsgeländes eröffnen den Besuchern Einblicke in die bald schon vergangene Welt des Bergbaus, die hier – „tief im Westen“ – auch immer Kulturgut war. Auch diesen Aspekt berücksichtigt die Ausstellung auf liebevolle Weise.

Auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern wird die Entwicklung des Bergbaus von der vorgeschichtlichen Zeit bis heute vorgestellt. Zu den Highlights zählt ein etwa sieben Tonnen schwerer wurzelverzweigter Stammrest eines Schuppenbaumes, der aus den Steinkohlenschichten des Piesbergs bei Osnabrück stammt. Unter Tage wird im Anschauungsbergwerk jedem Besucher klar, unter welch harten Bedingungen die Kumpel schuften mussten und wie sehr der Einsatz der Technik ihre Arbeit unter der Erde erleichterte.

Weitere Infos: bergbaumuseum.de

Auto- und Technikmuseum Sinsheim

Auto- und Technikmuseum Sinsheim

Dieses technische Museum in der Nähe von Heilbronn in Baden-Württemberg hat definitiv viel unter der Haube: Oldtimer, Sportwagen und Europas größte Formel 1 Ausstellung, Flugzeuge, Motorräder, Nutzfahrzeuge, Lokomotiven und Motoren. All das gibt es auf über 50.000 Quadratmetern zu bestaunen. Gigantisches Highlight: Eine Concorde der Air France – alle, die nie in den Genuss kamen, mit Überschall-Geschwindigkeit zu fliegen, können „die Königin der Lüfte“ hier von innen besichtigen. Oder wie wäre es mit einem Spaziergang durch die russische Konkurrenz Tupolev TU-144? Auch das geht in Sinsheim.

Überschall ist Ihnen zu schnell? In diesem Museum wird beispielsweise auch die Entwicklungsgeschichte des Kinderwagens dargestellt. Trocken ist die Wissensvermittlung nie. Und wer sich die Wunder der Technik in Aktion anschauen will, der ist im angeschlossenen IMAX 3D Filmtheater genau richtig. Das Museum ist mit dem Technik-Museum Speyer verbunden, das nur etwa 30 Autominuten entfernt liegt. Zusammen bilden die beiden Häuser die größte private Techniksammlung Deutschlands. Doch alleine für Sinsheim sollten Fans einen ganzen Tag einplanen.

Weitere Infos: sinsheim.technik-museum.de

Technik Museum Speyer

Technik Museum Speyer

Auch diese technische Schwesterinstitution vom Museum in Sinsheim ist unbedingt einen Besuch wert. Denn in Speyer stehen einige ganz besondere Attraktionen – vor allem auf dem 100.000 Quadratmeter großen Außengelände. Beispiele gefällig? Das original „Buran Space Shuttle“, eine begehbare Boeing 747, das U-Boot U9 sowie das einstige Hausboot der „Kelly Family“. Dazu können zahlreiche Automobile, Schiffe, Lokomotiven und Feuerwehrfahrzeuge bestaunt werden. Sie mögen lieber unmotorisierte Technik? In Speyer gibt es auch eine der weltweit größten Sammlungen mechanischer Musikinstrumente. Außerdem befinden sich auf dem Gelände ein Marinehaus und ein Modellbaumuseum. Auch hier kann man in einem IMAX-Kino regelrecht in die Technikwelt eintauchen. Es laufen unter anderem Filme zu den Themenbereichen Mondfahrt und Flugzeuggeschichte. Der Clou: Die Bilder werden nicht auf eine Leinwand projiziert, sondern auf eine Riesen-Kuppel mit 24 Meter Durchmesser.

2008 wurde das Museum um eine Raumfahrthalle erweitert. Darin steht unter anderem die Antonow An-22, das größte in Serie gebaute propellergetriebene Flugzeug der Welt. Die europaweit größte Raumfahrtausstellung „Apollo and beyond“ zeigt die Entwicklung der Geschichte der bemannten Raumfahrt von den Anfängen in den frühen 1960er Jahren bis zur Internationalen Raumstation (ISS).

Weitere Infos: speyer.technik-museum.de

Deutsches Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven

Deutsches Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven

Das Deutsche  Schifffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven beleuchtet die wechselhafte Geschichte der Schifffahrt in Deutschland. Hauptattraktion ist die weltweit am besten erhaltene Hansekogge aus dem Jahr 1380, die 1962 durch Zufall in der Weser bei Bremen gefunden wurde. Neuerdings dürfen sich Brautpaare in der Kogge-Halle des Museums sogar standesamtlich trauen lassen. Koggen waren vom 12. bis zum 14. Jahrhundert der führende Schiffstyp, mit ihnen wurde der Hansehandel von Brüssel im Westen bis Nowgorod in Russland bestritten. In den Ausstellungsräumen sind aber auch Schaustücke zu allen anderen Schifffahrtsepochen sowie zu den Bereichen Handelsschifffahrt, Fischerei und Walfang, Polarforschung und Militär zu finden.

Modelle von Segel-, Container- und Passagierschiffen sowie von gigantischen Öltankern lassen Nautiker-Herzen höherschlagen. Auch die Ausrüstung der Schiffe kommt nicht zu kurz: Besonders beeindruckend ist der mechanische Gezeitenrechner der Deutschen Seewarte in Hamburg von 1919, der schon als früher Computer eingestuft wird. Im Museumshafen geht es dann an Bord, dort können unter anderem der Hochseeschlepper „Seefalke“, der Walfangdampfer „RAU IX“, der Binnenschlepper „Helmut“, das Feuerschiff „Elbe 3“, die Segeljacht „Diva“ sowie das U-Boot „Wilhelm Bauer“ erkundet werden. Das Museum wird derzeit umgebaut, daher können einige Bereiche geschlossen sein. Während der Bauzeit wird Besuchern aber in den jeweils nutzbaren Räumen über ausgewählte Sonderausstellungen immer wieder Einblick die Arbeit des Museums gegeben.

Weitere Infos: dsm.museum

ZeitHaus Autostadt Wolfsburg

Automobilmuseen gibt es in Deutschland von jedem großen Hersteller. Doch im ZeitHaus der Autostadt Wolfsburg sind die Meilensteine der Automobilität ungeachtet ihrer Herkunft gebündelt – und vermitteln so den besten Gesamtüberblick über des Deutschen liebstes „Spielzeug“. Automobile und Motorräder, die einst Maßstäbe setzten und anderen als Vorbild dienten, sind hier an einem Platz zusammengefasst – von den Anfängen gegen Ende des 19. Jahrhunderts bis heute.

Highlights sind der Nachbau des Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 von 1886 und der extrem seltene Bugatti Atlantic, von dem weltweit nur zwei Exemplare existieren. An sogenannten Experimentierstationen kann man zum Beispiel im Windkanal Spoilerneigungen ausprobieren. Autofreund sollte man aber schon sein, sonst kann es hier schnell monoton werden.

Weitere Infos: autostadt.de/erkunden/zeithaus

Deutsches Technikmuseum Berlin

Deutsches Technikmuseum Berlin

Was haben Schienenverkehr, Bierproduktion und Energiegewinnung gemeinsam? Ihrer Historie wird im Deutschen Technikmuseum Berlin jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet. Das Museum sieht sich selbst als Nachfolgeinstitution der über 100 technischen Sammlungen, die es in den vergangenen Jahrhunderten in Berlin gegeben hat. Und dabei kam einiges zusammen.

Die hauseigene Luft- und Raumfahrtausstellung dokumentiert die Entwicklung während des 20. Jahrhunderts mit Exponaten wie der Junkers 52, der guten alten „Tante Ju“, dem berühmtesten und erfolgreichsten deutschen Passagierflugzeug aller Zeiten. 1.100 Exponate dokumentieren zudem die Schifffahrtsgeschichte in den letzten 10.000 Jahren und in der Eisenbahn-Abteilung des Museums gibt es auf 33 Gleisen insgesamt 40 Schienenfahrzeuge im Original zu sehen. Egal ob Textil- oder Filmtechnik, Kommunikations- oder Drucktechnik – hier wird Historie in allen Lebensbereichen des technisierten Menschen lebendig.

Weitere Infos: sdtb.de

Historisch-Technisches Museum Peenemünde, Usedom

Historisch-Technisches Museum Peenemünde, Usedom

Wer Urlaub auf der Ostsee-Insel Usedom macht, der sollte sich das Historisch-Technische Museum Peenemünde (HTM) nicht entgehen lassen. Seit 1991 ist es in der Bunkerwarte und dem Areal des ehemaligen Kraftwerks in Peenemünde beheimatet. Zwischen 1936 und 1945 wurden dort Raketen und anderen Flugkörper entwickelt, 1942 wurde von Peenemünde aus weltweit die erste Rakete abgefeuert, die den Weltraum erreichte. Anfang der 1940er-Jahre galt die Heeresversuchsanstalt als eines der modernsten Technologiezentren der Welt. Nach dem Krieg wurde das Gelände als sowjetischer Marine- und Luftwaffenstützpunkt der Roten Armee genutzt.

Doch hier spielt nicht alleine die Technik eine Rolle: Auch den Opfern des nationalsozialistischen Forschungsbetriebes wurde hier ein Denkmal gesetzt. Die Ausstellung zeigt, wie hoch der Preis der Technisierung sein kann. Die Besucher erfahren anhand von Exponaten, Dokumenten und Filmen, welch verhängnisvollen Pakt die Raketenbauer und ihr technischer Leiter Wernher von Braun (1912–1977) mit den damaligen Machthabern eingingen und wie Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge hier die sogenannten Wunderwaffen ihrer Peiniger montieren mussten.

Aufbauend auf den technischen Erfahrungen aus Peenemünde konnte von Braun Mitte der 1960er-Jahre für die NASA die Saturn-V-Rakete für den Flug zum Mond konstruieren. Der Wissensschatz, der hier einst angehäuft wurde, diente auch als Grundlage zur Entwicklung der Atomraketen. Dieses Museum ist allein schon deshalb ein Muss, weil es zeigt, dass technischer Fortschritt in der Geschichte auch manchmal ein menschlicher Rückschritt war.

Weitere Infos: peenemuende.de

Technoseum Mannheim

Technoseum Mannheim

200 Jahre Technik- und Sozialgeschichte haben im Technoseum ihr Zuhause gefunden. Hier können die Besucher die Industrialisierung (vor allem im süddeutschen Raum) interaktiv nachvollziehen – und das am eigenen Leib und in nur wenigen Stunden. Auf rund 8.000 Quadratmetern werden die Themenbereiche Uhren, Papierherstellung, Weberei, Energie, Mobilität und Bionik nähergebracht, es gibt Inszenierungen von Wohn- und Arbeitsstätten und überall wird deutlich, wie sehr Technik den Alltag verändert hat. Wer noch tiefer in die Geschichte der Technik eintauchen will: Mit der App „TECHNOmedia“ kann man mittels Augmented Reality zum Beispiel einen Telegrafenarbeiter beim Erklimmen eines Mastes beobachten – oder in das Innere eines Röhrenfernsehers schauen.

Die Zukunftswerkstatt „Elementa“ ergänzt das Angebot um einen deutlich experimentelleren Anteil, bei dem die Besucher viel selbst gestalten können. Sie will nicht nur naturwissenschaftliche Grundlagen vermitteln, sondern auch aufzeigen, dass naturwissenschaftliche Experimente bis heute für technische Entwicklungen oft unabdingbar sind. Das Museum bietet auch eine Online-Ausstellung und digitale Führungen an – kann also auch bei stärkeren Beschränkungen durch Corona genutzt werden.

Weitere Infos: technoseum.de

Heinz-Nixdorf Museumsforum, Paderborn

Heinz-Nixdorf Museumsforum, Paderborn

Hier ist die Geschichte des Computers zu Hause: Im Heinz-Nixdorf-Museumsforum in Paderborn. Benannt ist es nach dem Computerpionier und Wirtschaftsunternehmer Heinz Nixdorf (1925–1986). Unglaubliche 5.000 Jahre umfasst die Historie der Informations- und Kommunikationstechnik schon. Das weltgrößte Computermuseum zeigt sie von den Anfängen der Schrift in Mesopotamien um etwa 3.000 v. Chr. bis zu den Themen Internet, künstliche Intelligenz und Robotik heute.

Auf 6.000 Quadratmetern sind mehr als 2.000 Exponate zu sehen. Eigene Abteilungen widmen sich dem Mikroprozessor und seiner Fertigung und natürlich dem PC. Computertechnische Klassiker wie der „Altair 8800“, „Apple Lisa“ oder „Texas Instruments TI-99/4A“ sind ebenso zu bestaunen wie der Supercomputer „Cray-2“, der 1985 als schnellster Computer der Welt bekannt wurde und sogar vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium genutzt wurde. Das Besondere: Zu allen Themen gibt es Experimente, Aufgaben und Beispiele, die den Besucher zum Mitmachen animieren. Witzig: Der Avatar „Max“ führt als virtueller Agent durchs Museum. Er kann Menschen gezielt ansprechen und in ein Gespräch verwickeln.

Weitere Infos: hnf.de

Deutsches Museum München

Der Klassiker und das Flaggschiff unter den Technikmuseen in Deutschland. Das Deutsche Museum München (offizieller Name: Deutsches Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik) ist das größte naturwissenschaftlich-technische Museum der Welt. In Sachen Vielfalt der Exponate kann kein zweites Haus mithalten: Es werden rund 28.000 Objekte aus etwa 50 Bereichen der Naturwissenschaften und Technik ausgestellt. 1,5 Millionen Menschen kommen jedes Jahr um sie zu bestaunen.

Neben dem Stammhaus auf der Museumsinsel gibt es in München die Außenstellen Verkehrszentrum und die Flugwerft in Oberschleißheim, beide sollte man auch unbedingt besuchen. Um alles zu sehen braucht man locker zwei Tage, wenn nicht mehr. Die Exponate reichen von historischen Dampfmaschinen über Eckpfeiler der Luft- und Raumfahrt wie das Luftschiff LZ 127, die Messerschmitt M 17 oder den umstrittenen F-104G Starfighter bis hin zum ersten U-Boot der Kaiserlichen Deutschen Marine, U 1. Daneben gibt es Abteilungen für technisches Spielzeug, Telekommunikation, Textiltechnik, Tunnelbau, Werkzeugmaschinen und neue Technologien.

Weitere Infos: deutsches-museum.de

Technikmuseum Magdeburg

Ein kleines, aber feines Museum: Auf 2.000 Quadratmetern zeigt das 1993 gegründete Technikmuseum Magdeburg Werkzeuge, Maschinen, Anlagen und Verkehrsmittel. Highlights sind die erste Magdeburger Straßenbahn von 1899 und das Flugzeug, mit dem Hans Grade 1908 zum ersten deutschen Motorflug startete. Dem Fliegerpionier ist eine komplette Abteilung gewidmet.

Das Museum hat seine Heimat in der ehemaligen Stahlbauhalle des Schwermaschinenbau-Kombinats „Ernst Thälmann“ gefunden. Hier sind auch landwirtschaftliche, verkehrstechnische und industrielle Objekte aus dem ehemaligen „Arbeiter- und Bauernstaat“ DDR zu sehen. Viele Maschinen und Anlagen werden sogar im Schaubetrieb vorgeführt. So kann der Besucher beispielsweise erleben, wie Schusterbetriebe einst arbeiteten, Münzprägung vonstattenging oder die Serienfertigung von Besteck funktionierte.

Weitere Infos: magdeburg.de/technikmuseum

Deutsche Raumfahrtausstellung Morgenröthe-Rautenkranz

Deutsche Raumfahrtausstellung Morgenröthe-Rautenkranz

Morgenröthe-Rautenkranz – ein kleiner sächsischer Ort in der Nähe von Zwickau. Nicht jedem ein Begriff, doch der erste deutsche Raumfahrer, Sigmund Jähn, wurde hier 1937 geboren. Nach seinem Weltraumflug 1978 in Morgenröthe-Rautenkranz wurde die „Ständige Ausstellung des ersten gemeinsamen Kosmosfluges UdSSR – DDR“ eröffnet, die nach der Wende zu einer interessanten gesamtdeutschen Raumfahrtausstellung umgewandelt wurde – in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln und dem Deutschen Museum München.

Zu Bestaunen gibt es unter anderem das Trainingsmodul des Basisblocks der sowjetischen MIR-Raumstation, Original-Raumanzüge und -Triebwerk einer V2-Rakete, Modelle vieler Trägersysteme im Maßstab 1:25 und Originalexperimente von den Raumstationen Saljut, MIR und ISS.

Weitere Infos: deutsche-raumfahrtausstellung.de

Phantechnikum Wismar

Phantechnikum Wismar

Ein überarbeitetes Museumskonzept, beeindruckende Objekte und viele Experimentierstationen erwarten Besucher im erst 2012 eröffneten Technischen Erlebniszentrum in Mecklenburg-Vorpommern. Hier kann Jung und Alt zum Entdecker werden, durch einen „Feuertunnel“ schreiten, eine „Wassertreppe“ erklimmen und in der „Lufthalle“ in einem Propellerkarussell abheben. Technik soll für die Besucher hier am eigenen Leib erfahrbar sein.

Den vier klassischen Elementen Luft, Feuer, Wasser und Erde sind die einzelnen Ausstellungsbereiche des Hauses zugeordnet. Im Feuerbereich dreht sich alles rund ums Gießen, Schweißen und die Lichterzeugung. In der Wasserhalle stehen Schiffsantriebe und Wasserenergie im Mittelpunkt. Die Lufthalle widmet sich der Flugzeugtechnik, dem Luftkrieg und geologischen Entdeckungen. Und die Geschichte der Verkehrswege wird in der sogenannten Erdhöhle erläutert. Hier kann der Besucher viel selbst ausprobieren, gerade Kinder haben daran ihre helle Freude. Trocken ist die Technikmaterie auf keinen Fall. Auch hier gibt es virtuelle Angebote für die Corona-Zeit.

Weitere Infos: phantechnikum.de

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Stuttgart-Hohenheim

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Stuttgart-Hohenheim

Ohne den technischen Wandel könnte die Landwirtschaft heute nie die Menschenmassen dieser Erde versorgen. Das Deutsche Landwirtschaftsmuseums (DLM) in Stuttgart Hohenheim zeigt die Entwicklung vom einfachen ackerbaulichen Gerät hin zur modernsten Agrartechnik von heute. Hier erfahren Besucher, wie stark technische Innovationen die Arbeitsbedingungen der Bauern verändert haben.

Bei Traktorenfreunden genießen die Exponate des DLM echten Kultstatus, die Sammlung gilt als die umfassendste im deutschsprachigen Raum. Mehr als 100 sind zu sehen – vom Holzvergasertraktor aus den 1940er-Jahren bis zum modernen 260 PS-starken „Super-Zugpferd“.

Weitere Infos: dlm-hohenheim.de

DB-Museum Nürnberg

Verkehrsmuseum Nürnberg

Es ist nach wie vor ein Traum vieler Kinder: Einmal Lokführer sein. Züge üben eben eine besondere Faszination aus. Im DB-Museum kommen Bahnfreunde auf ihre Kosten. Seit 2007 heißt es offiziell Firmenmuseum der Deutschen Bahn AG. Vom Start der Eisenbahngeschichte in England bis hin zum ICE der neusten Generation wird die Zuggeschichte in allen Aspekten beleuchtet – auch die unrühmliche Rolle während des Dritten Reiches. Die Ausstellung macht deutlich, dass sowohl der Vernichtungskrieg im Osten als auch die Deportation von Millionen Juden ohne die Transporte der Deutschen Reichsbahn nicht möglich gewesen wären.

Unter den Exponaten sind auch der Salonzug des bayerischen Königs Ludwig II., die Stromlinienlokomotive 05 001, ein Original-Kohlewagen aus dem Jahr 1829 sowie die älteste im Original erhaltene Dampflokomotive Deutschlands „Nordgau“ (Baujahr 1853) zu finden. Allerdings gilt zu beachten: Viele der augestellten Züge befinden sich von Zeit zu Zeit in der Ausleihe oder in den Außenstandorten des Museums. Wer spezielle Züge sehen will, sollte sich vorab erkundigen, wo diese gerade sind.

Weitere Infos: dbmuseum.de

Marie Schäfers
Autorin

Marie Schäfers hat ihren Studienabschluss in Geschichte und Journalistik an der Universität Gießen gemacht. Sie volontierte bei der „Westfälischen Rundschau“ in Dortmund und ist Leitende Redakteurin der Zeitung Sonntag-EXPRESS in Köln. Für aktiv beschäftigt sie sich als freie Autorin mit den Themen Verbraucher, Geld und Job.

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