Aus den Garküchen Asiens, des arabischen Raums und Südamerikas schwappt der Trend jetzt nach Deutschland: Street Food. Das Essen aus der Tüte oder vom Pappteller ist frisch, vielfältig, delikat. Es lockt Tausende zu Festivals und Märkten und hat nichts mehr mit Bratwurstständen, Pommes-Buden und Burger-Filialen zu tun.

Und oft ist es verführerisch vegetarisch. Dass das sogar für Fleischesser unwiderstehlich sein kann, zeigt die Köchin und Ernährungswissenschaftlerin Anne-Katrin Weber mit ihrem Kochbuch „Street Food“. Vor wenigen Wochen ist es im Becker Joest Volk Verlag erschienen.

Im Folgenden verraten wir Ihnen schon mal ein paar Rezepte zum Ausprobieren:

Cottage-Cheese-Möhren-Wraps

Foto: Wolfgang Schardt

Zubereitungszeit 35 Minuten

Zutaten für 4 Stück:
4 EL Sonnenblumenkerne
250 g Möhren
½ rote oder gelbe Paprikaschote
1 rote Zwiebel
1 Handvoll Babyspinat- oder Babymangoldblätter (zirka 30 g)
4 EL Alfalfasprossen
1 Stück Ingwer (etwa 4 cm)
200 g körniger Frischkäse
100 g Schmand
1 TL abgeriebene Schale von 1 Biozitrone
2–3 TL Wasabipaste
4 Tortillafladen
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle Zubereitung:

  1. Die Sonnenblumenkerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten und beiseitestellen.
  2. Die Möhren putzen, schälen und grob raspeln. Die Paprikaschote waschen, halbieren, entkernen und die weißen Trennwände entfernen. Paprika in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden. Die Spinat- oder Mangoldblätter waschen und gut trocken schleudern. Die Sprossen auf einem Sieb kalt abbrausen und sorgfältig abtropfen lassen. Den Ingwer schälen und fein reiben. Mit Frischkäse, Schmand, Zitronenabrieb und Wasabipaste verrühren.
  3. Die Frischkäsecreme auf die Tortillafladen streichen und die Spinat- oder Mangoldblätter darauf verteilen. Möhren, Paprika, Zwiebelringe und Sprossen mittig darauf geben und mit den Sonnenblumenkernen bestreuen. Mit Meersalz und Pfeffer würzen.
  4. Die Tortillafladen so eng wie möglich aufrollen, dabei zunächst den Teig oben und unten etwas einschlagen. Die Rolle mittig halbieren. Zum Essen eng in eine Papierserviette einrollen.

Tipp: Wraps sind ideal, um sie zur Arbeit mitzunehmen. In Klarsichtfolie gewickelt und im Kühlschrank aufbewahrt, halten sich die Rollen bis zur Mittagspause frisch. Und nach den leichten Rollen ist noch genug Platz für einen süßen Nachtisch …

Grüne Pistazienfalafel

Foto: Wolfgang Schardt

Zubereitungszeit 75 Minuten / 1 Nacht einweichen

Zutaten für 4 Personen:

Für die Falafeln:
200 g getrocknete Kichererbsen
1–2 Knoblauchzehen
je ½ Bund Minze, glatte Petersilie und Koriander
75 g Pistazien
1 TL Backpulver
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
Meersalz
Cayennepfeffer
5 EL Zitronensaft Für die Cashew-Joghurt-Sauce:
2 gehäufte EL Cashewmus (Bioladen)
150 g Naturjoghurt
1–2 EL Zitronensaft
Meersalz

Für die Tomatensalsa:
200 g Cocktailtomaten
1 rote Zwiebel
2 EL Zitronensaft
2 EL natives Olivenöl
Meersalz Außerdem:
ein paar Kohlblätter (Rot- oder Weißkohl) oder fleischige Salatblätter
3–4 Stängel Minze
1 l neutrales Öl (zum Beispiel Erdnussöl) zum Frittieren
Chilisauce zum Beträufeln Zubereitung:

  1. Für die Falafeln die Kichererbsen am Vortag in reichlich kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag durch ein Sieb abgießen und sorgfältig abtropfen lassen. Die Knoblauchzehe(n) schälen. Die Kräuter waschen und trocken schütteln. Die Blätter von den Stängeln zupfen. Kichererbsen, Knoblauch, Kräuter und Pistazien im Mixer oder portionsweise im Blitzhacker zu einer groben Paste pürieren und in eine Schüssel geben.
  2. Backpulver, Kreuzkümmel, 1½ Teelöffel Meersalz, Cayennepfeffer und Zitronensaft zu der Kichererbsenmischung geben und gründlich verkneten. Aus der Masse mit angefeuchteten Händen etwa 20 Bällchen formen.
  3. Für die Cashew-Joghurt-Sauce das Cashewmus mit Joghurt, Zitronensaft und 1 Prise Meersalz verrühren.
  4. Für die Tomatensalsa die Tomaten waschen, trocken tupfen und halbieren. Die Zwiebel schälen und fein hacken. Tomaten, Zwiebeln, Zitronensaft und Olivenöl verrühren und mit Meersalz würzen. Die Kohl- oder Salatblätter waschen und trocken tupfen. Die Minze waschen und trocken schütteln. Die Blätter von den Stängeln zupfen.
  5. Das Frittieröl in einem hohen Topf erhitzen, bis an einem hineingetauchten Holzlöffel Bläschen aufsteigen. Die Falafeln portionsweise hineingeben und etwa 2 Minuten hellbraun frittieren. Mit einer Schaumkelle herausnehmen und auf mehreren Lagen Küchenpapier abtropfen lassen.
  6. Die Falafeln auf Kohl- oder Salatblätter verteilen und jeweils etwas Cashew-Joghurt-Sauce und Tomatensalsa darauf geben. Mit den Minzeblättern bestreuen und nach Belieben mit Chilisauce beträufeln.

Tipp: Um Fett zu sparen, die Falafeln auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und bei 200 °C (Umluft 180 °C) etwa 15 Minuten backen. Dabei die Bällchen zwei- bis dreimal wenden, sodass sie gleichmäßig bräunen.

Samosas

Foto: Wolfgang Schardt

Zubereitungszeit 1 Stunde 30 Minuten

Zutaten für 4 Personen:

Für den Teig:
60 g Ghee oder Butterschmalz
350 g Weizenmehl (Type 405)
Meersalz
1 TL Rapsöl

Für die Füllung:
5–7 Kardamomkapseln
500 g festkochende Kartoffeln
2–4 Knoblauchzehen
30 g Ghee oder Butterschmalz
1 TL Kreuzkümmelsamen
1–2 TL schwarze Senfsamen
1 TL Kurkuma
½ TL Chilipulver
75 g Erbsen (TK)
Meersalz
½ Bund Koriander
1–2 Spritzer frisch gepresster Zitronensaft Außerdem:
Mehl für die Arbeitsfläche
1 l neutrales Öl (zum Beispiel Erdnussöl) zum Frittieren Zubereitung:

  1. Für den Teig das Ghee oder Butterschmalz zerlassen und lauwarm abkühlen lassen. Mit Mehl, 1½ Teelöffeln Meersalz und 150 ml ganz kaltem Wasser mit den Knethaken des Handrührgeräts zu einem glatten, seidigen Teig kneten. Den Teig mit dem Rapsöl bestreichen, abdecken und 30 Minuten kühl stellen.
  2. In der Zwischenzeit für die Füllung die Kardamomkapseln mit einem Messer zerdrücken und die schwarzen Samen herausholen. Die Kartoffeln schälen, waschen und in zentimetergroße Würfel schneiden. Die Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Das Ghee oder Butterschmalz in einer Pfanne zerlassen. Kreuzkümmelsamen, Senfsamen, Kardamom und Kartoffelwürfel hinzufügen und 5 Minuten anbraten.
  3. Knoblauch, Kurkuma, Chilipulver, Erbsen, circa 1 Teelöffel Meersalz und 5 Esslöffel Wasser dazu geben. Abgedeckt 10 Minuten garen, dabei ab und zu umrühren, dann abkühlen lassen. Den Koriander waschen und trocken schütteln. Die Blätter von den Stängeln zupfen, grob hacken und untermischen. Mit Zitronensaft und Meersalz abschmecken.
  4. Den Teig in 8 Portionen teilen. Jede Portion zu einer Kugel formen, dann auf einer leicht mehlierten Arbeitsfläche zu einem 20 cm großen Kreis ausrollen. Die Teigkreise halbieren und aus jeder Hälfte eine „Tüte“ formen. Dazu die Hälfte der langen Kante mit Wasser bestreichen und die Halbkreise zu einem Tütchen drehen. Jeweils 1 Esslöffel Füllung hineingeben und den oberen Rand fest zusammendrücken. In der Weise fortfahren, bis alle Tüten geformt und gefüllt sind.
  5. Das Frittieröl in einem hohen Topf erhitzen. Es ist heiß genug, wenn an einem hineingetauchten Holzlöffelstiel kleine Blasen aufsteigen. Die Teigtaschen portionsweise 3–4 Minuten goldbraun frittieren. Mit einer Schaumkelle herausheben und auf mehreren Lagen Küchenpapier abtropfen lassen.

Tipp: Reichen Sie zu dieser indischen Spezialität Chutney aus dem Glas.

Scharfes Tofu-Pilz-Schaschlik

Foto: Wolfgang Schardt

Zubereitungszeit 45 Minuten / 2 Stunden Marinieren

Zutaten für 4 Personen:
100 ml helle Sojasauce
1 EL Sambal Oelek
80 ml Aceto balsamico
4 EL Agavendicksaft
2 TL Räucherpaprika (Pimentón de la Vera)
400 g Räuchertofu
je ½ rote und gelbe Paprikaschote
2 Zwiebeln
100 g kleine Champignons
3 Lauchzwiebeln
4 EL Rapsöl
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
800 g Tomaten in Stücken (Dose)
Cayennepfeffer nach Belieben Außerdem:
Holz- oder Metallspieße Zubereitung:

  1. Für die Marinade in einem kleinen Topf Sojasauce, Sambal Oelek, Aceto balsamico, Agavendicksaft und Räucherpaprika verrühren und einmal aufkochen lassen. Den Tofu in 2 cm große Würfel schneiden und mit der heißen Marinade vermengen. Abgedeckt mindestens 2 Stunden marinieren lassen.
  2. Die Paprikaschoten waschen, entkernen und die weißen Trennwände entfernen. In 3 cm große Stücke schneiden. Die Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden. Die Champignons putzen. Die Lauchzwiebeln putzen, waschen, das Weiße in feine Röllchen, das Grüne in 4 cm lange Stücke schneiden.
  3. Die Tofuwürfel aus der Marinade nehmen. Paprikastücke, Zwiebelringe, Pilze, grüne Lauchzwiebelstücke und Tofuwürfel abwechselnd auf Spieße stecken.
  4. Das Rapsöl in einer weiten Pfanne erhitzen und die Spieße darin etwa 5 Minuten rundum kräftig anbraten. Mit Meersalz und Pfeffer würzen. Anschließend die Spieße herausnehmen.
  5. In derselben Pfanne das Weiße der Lauchzwiebeln kurz anschwitzen. Mit der Tofumarinade ablöschen. Dann die Tomaten unterrühren und 5 Minuten offen kochen lassen. Mit Meersalz würzen. Nach Belieben Cayennepfeffer hinzufügen.
  6. Die Spieße in die Pfanne geben und in der Sauce 5 Minuten erhitzen.

Schwarze-Bohnen-Tacos

Foto: Wolfgang Schardt

Zubereitungszeit 30 Minuten

Zutaten für 4 Personen:
150 g Quinoa
Meersalz
1 Dose schwarze Bohnen (240 g Abtropfgewicht)
1 Dose Maiskörner (285 g Abtropfgewicht)
2 Lauchzwiebeln
1 kleine rote Zwiebel
4–5 EL Zitronensaft
2 EL natives Olivenöl
1 TL Kreuzkümmelsamen
1 TL Räucherpaprika (Pimentón de la Vera)
1–2 TL Chiliflocken
1 Tomate
1 reife Avocado
1 Knoblauchzehe
3–4 Stängel Koriander
8 Mais-Taco-Schalen
4 EL Naturjoghurt Außerdem:
scharfe Chilisauce nach Belieben Zubereitung:

  1. Quinoa in ein Sieb geben, mit kaltem Wasser abbrausen und abtropfen lassen. 450 ml Wasser, ½ Teelöffel Meersalz und Quinoa zum Kochen bringen und offen 8–10 Minuten bei kleiner Hitze garen, bis das Wasser von der Quinoa fast vollständig aufgenommen ist.
  2. Den Topf vom Herd nehmen und die Quinoa ausquellen lassen. Die Bohnen und den Mais auf einem Sieb sorgfältig abtropfen lassen.
  3. Die Lauchzwiebeln putzen, waschen und in feine Röllchen schneiden. Die Zwiebel schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. Bohnen, Quinoa, Mais, Lauchzwiebeln und Zwiebeln miteinander vermengen. Mit 3 Esslöffeln Zitronensaft und dem Olivenöl verrühren. Mit Kreuzkümmel, Räucherpaprika, Meersalz und Chiliflocken würzen.
  4. Die Tomate waschen, trocken tupfen und den Stielansatz herausschneiden, in kleine Würfel schneiden. Die Avocado halbieren, entsteinen und das Fruchtfleisch mit einer Gabel grob zerdrücken. Die Tomaten und den restlichen Zitronensaft unterrühren. Die Knoblauchzehe schälen und dazupressen. Mit Meersalz abschmecken. Den Koriander waschen und trocken schütteln. Die Blätter von den Stängeln zupfen und grob hacken.
  5. Zum Anrichten etwas Bohnen-Quinoa-Füllung in die Taco-Schalen geben und etwas Avocadomus darauf geben. Joghurt und Chilisauce (Menge nach Belieben und je nach gewünschter Schärfe) darauf verteilen. Mit Koriander bestreuen.

Tipps: Statt schwarzer Bohnen können Sie auch Kidneybohnen oder weiße Riesenbohnen nehmen. Vegan wird es, wenn Sie den Joghurt durch Sojajoghurt ersetzen.