Die Deutschen sind fleißige Kaffeetrinker. Etwa 162 Liter konsumiert jeder Bundesbürger pro Jahr. Dabei zahlt man für herkömmliche Sorten Kaffee im Schnitt 9 Euro pro Kilo. Das ist moderat – und fast ein Witz, wenn man sich mal anguckt, was Kaffee tatsächlich kosten kann: mehr als das 100-Fache!

Im Folgenden verraten wir Ihnen die teuersten Kaffeesorten der Welt:

Platz 6: Yauco Selecto aus Puerto Rico

Fangen wir mit einem „Schnäppchen“ an: Der Yauco Selecto liegt bei circa 60 Euro pro Kilo. Der Kaffee stammt aus dem Hochland von Puerto Rico. Nur drei Farmen bauen ihn heute an. Die Bohnen wachsen in der Gebirgsregion rund um Yauco auf etwa 1.700 Meter Höhe, auf fruchtbarem Lehmboden und in mildem Klima. Es heißt, dass pro Jahr nur 3.000 Säcke à 45 Kilo geerntet werden.Um den vollen Geschmack der Bohnen zu garantieren, bleiben diese so lange wie möglich in ihren Hülsen und werden erst nach Bestellung geschält. Übrigens: Schon im 18. Jahrhundert zählte Puerto Rico zu den bedeutendsten Kaffeeproduzenten weltweit – bis gewaltige Stürme die Pflanzen beschädigten. Im 20. Jahrhundert berappelte sich die Region wieder.

Platz 5: Kona Extra Fancy aus Hawaii

Zwischen 75 und 120 Euro muss man für ein Kilogramm vom Kona Extra Fancy hinblättern. Der Kaffee wächst an Vulkanhängen – mit perfektem Maß an Sonne und Regen – auf der Greenwell Coffee Farm an der Westküste der Insel Hawaii.Was ihn so exklusiv macht? Die Farm ist gerade einmal 60 Hektar groß. Deshalb werden nur sehr geringe Mengen im Jahr geerntet, die jedoch wie verrückt und hauptsächlich von US-Amerikanern und Japanern nachgefragt werden. Das treibt den Preis in die Höhe. Die Bohnen werden übrigens ausschließlich per Hand gepflückt. Ihr Geschmack soll fruchtig, weich und leicht sein, das Aroma süßlich und nussig.

Platz 4: St.-Helena-Kaffee

Mitten im Südatlantik, rund 1.860 Kilometer westlich von Angola (Afrika), auf der kleinen Vulkaninsel St. Helena gedeiht eine der exklusivsten Kaffeesorten. Schon Napoleon, der 1815 auf die abgelegene Insel verbannt wurde, schwärmte in seinen Tagebüchern vom handverlesenen, sonnengetrockneten St.-Helena-Kaffee – und verhalf der sogenannten „Green Tipped Bourbon“-Bohne zu ihrem Ruhm.Das Anbaugebiet ist sehr klein, der Kaffee dementsprechend teuer. Nur 100 Kilogramm sollen pro Jahr exportiert werden. Kenner zahlen gut und gerne 140 Euro für eins davon.

Platz 3: Jamaica Blue Mountain

Der Jamaica Blue Mountain zählt zu den begehrtesten Arabica-Sorten der Welt. Er wächst, wie der Name verrät, in den Blue Mountains im Osten der Karibik-Insel Jamaica. Das etwa 6.000 Hektar große Anbaugebiet liegt an Steilhängen auf einer Höhe von 1.800 Metern. Der Boden ist nährreich, das Klima eher kühl und neblig. Dadurch reifen die Früchte langsamer und haben mehr Zeit, ihr spezielles, leicht nussiges Aroma zu entwickeln.Die Kaffeekirschen werden unter schweren Bedingungen von Hand geerntet und in Holzfässern verschifft. Nur 5 Prozent der Exportmenge erreicht Europa und wird hier für bis zu 150 Euro pro Kilo gehandelt. Über 80 Prozent gehen nach Japan. Der japanische Kaiser persönlich soll keinen Kaffee lieber trinken als den Blue Mountain. Er kann es sich wohl leisten …

Platz 2: Black Ivory aus Thailand

Sagenhafte 850 Euro pro Kilogramm zahlen Feinschmecker für den thailändischen Black Ivory Coffee, auch „Elefantenkaffee“ genannt. Um ihn herzustellen, werden Elefanten mit speziellen Kaffeebohnen gefüttert. Die werden im Verdauungstrakt der Tiere von den Magenenzymen „bearbeitet“, wodurch angeblich bestimmte Bitterstoffe verschwinden. Später müssen die ausgeschiedenen Bohnen nur noch aus dem Dung herausgesammelt, geröstet und gemahlen werden.Der Aufwand und die geringe Ausbeute machen die Sorte so extrem teuer: Für ein Kilo Black Ivory frisst ein Elefant nämlich 33 Kilo Kaffeebohnen. Viele davon gehen schon beim Kauen kaputt. Die wenigen unversehrten verbleiben über Stunden im Magen der Tiere, wo Enzyme bestimmte Proteine der Bohnen zerkleinern und so ein einzigartiges Aroma schaffen. Verkauft wird der Kaffee in vier Luxus-Resorts in Thailand und auf den Malediven. Sein Duft soll an Schokolade erinnern …

Platz 1: Kopi Luwak aus Indonesien

Die Sorte Kopi Luwak bezeichnet den indonesischen „Katzenkaffee“. Das Herstellungsprinzip ist ähnlich wie beim „Elefantenkaffee“ – nur dass hier die Bohnen von sogenannten Fleckenmusangs, einer Schleichkatzenart, verdaut und ausgeschieden werden.Die Preise schwanken sehr: Um die 200 bis 500 Euro zahlt man für ein Kilo Kopi Luwak – eine Tasse kann bis zu 40 Euro kosten. Es kursieren aber auch Preise um die 1.000 Euro für ein Kilo. Übrigens, für die Herstellung von Kaffee nutzen auch andere Länder die Verdauung von Katzen: der Inselstaat Osttimor (dort wird er „Kopi Laku“ genannt) und Vietnam („Cha Pe Chon“).