München. Das Coronavirus stellt viele Bereiche unserer Gesellschaft vor große Probleme – auch das kulturelle Leben. Konzerte abgesagt, Museen, Theater und Opernhäuser geschlossen: Das führt vielerorts nicht nur zu finanziellen Sorgen, sondern schneidet das Publikum in bislang nicht gekannter Weise von kulturellen Angeboten ab.
Doch Not macht erfinderisch. Und digitale Möglichkeiten öffnen neue Wege – etwa aufs Tablet, das Smartphone oder den heimischen Fernseher.
Online-Archiv mit früheren Veranstaltungen
So erweitert etwa der Bayerische Rundfunk in Coronazeiten sein Online-Angebot. „In dieser beispiellosen Situation, wo das Coronavirus das öffentliche Leben nahezu lahmlegt, wollen wir als BR mit dazu beitragen, weiterhin so viel Kultur wie möglich für alle nach Hause zu bringen“, sagt Sylvie Stephan, BR-Programmbereichsleiterin Kultur.
Auf der Klassik-Homepage des BR (br-klassik.de/concert) lassen sich im Archiv zum Beispiel zahlreiche Konzerte des BR-Orchesters und weitere Events abrufen. Von der Internationalen Jazzwoche in Burghausen etwa, die Mitte März wegen des Coronavirus abgesagt werden musste, stehen die Veranstaltungen der vergangenen drei Jahre bereit.
Auch die Münchner Staatsoper stellt im Netz (staatsoper.tv) diverse Aufführungen als Video-on-Demand kostenlos zur Verfügung. Jeden Montag gibt es ab 20.15 Uhr auch einen Live-Event, der online übertragen wird. Aufgrund der Coronaverhaltensregeln handelt es sich dabei vor allem um Solo-Auftritte von Musikern, Sängern oder Tänzern ohne Chor und Orchester. Auch dieses Angebot ist kostenlos, allerdings wird um Spenden gebeten, um freischaffende Künstler, die in der Coronakrise besonders von wegbrechenden Einnahmen betroffen sind, zu unterstützen.
Große Datenbank mit Bildern und Gemälden
Museumsliebhaber, die aktuell nicht durch Ausstellungen schlendern können, dürfen ebenso auf Online-Alternativen zurückgreifen. Alle Museen und Staatsgalerien sind derzeit geschlossen. Auf der Homepage der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen (pinakothek.de) sind einige Möglichkeiten gelistet, wie man seiner Lust auf Kunst auch im Netz nachkommen kann.
So ist mittlerweile der gesamte Bestand von rund 25.000 Bildern online zugänglich. Darunter sind nicht nur die ausgestellten Kunstwerke bekannter Münchner Häuser, sondern auch deponierte Bestände und Dauerleihgaben. Und unter dem Stichwort #Kunstminute stellen Kuratoren in kurzen Videos Meisterwerke aus einem ganz persönlichen Blickwinkel vor und gewähren Einsichten in ihren Arbeitsalltag.