Bonn. Wenn es ums Ei geht, sind deutsche Verbraucher auf Bio eingestellt – und das nicht nur zu Ostern. Knapp 13 Prozent der Bio-Lebensmittel, die private Haushalte einkaufen, entfallen auf Bio-Eier, so Zahlen der Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft. Das ist Platz eins vor Bio-Käse und -Fleisch.
„Der Trend zu Bio-Lebensmitteln und regionalen Produkten zeigt sich hier deutlich. Preislich gesehen können sich Verbraucher eher Bio-Eier leisten als etwa Bio-Fleisch, das im Vergleich deutlich teurer ist“, erklärt Margit Beck von der Marktinfo Eier und Geflügel in Bonn den gestiegenen Appetit an dem Naturprodukt.
Der wird laut Statistischem Bundesamt von knapp fünf Millionen Bio-Legehennen gestillt, die 2018 (neueste Zahlen) rund 1,35 Milliarden Eier gelegt haben. Das ist ein Plus von 4,6 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Beck: „Die Nachfrage kann in der Regel also durchaus gestillt werden.“
Besseres Aroma, aber kleinerer Dotter
Dennoch ist mit über 60 Prozent (7,8 Milliarden Eier) Bodenhaltung die vorherrschende Haltungsform. Aber die ökologische – sie ist gleichbedeutend mit Bio-Haltung – holt auf. In ihr lebten 2018 rund 11 Prozent aller Hennen – ein Plus von über 6 Prozent, der Anteil der Bodenhaltung sank hingegen um knapp 2 Prozent.
Es gibt also immer mehr Bio-Hennen, deren Eier in der 10er-Packung letztes Jahr im Schnitt 3,30 Euro kosteten. Dafür leben die Tiere, deren Eier mit der Kennung Null beginnen, im Freiland und bekommen ökologisches Futter. „Die Eier haben ein besseres Aroma, sind etwas gesünder, haben aber mehr Keime und weniger Dotter“, so der Geflügelwissenschaftler Professor Michael Grashorn vom Institut für Nutztierwissenschaften der Universität Hohenheim. Der hat noch einen Tipp parat: „Bio-Eier mit intensiv rot gefärbtem Dotter sind garantiert untergeschobene konventionelle Eier.“