Bad Füssing/Bad Steben/Berchtesgaden. Den Römern sei Dank! Ihre Thermen-Badekultur ist auch heute eine Wohltat für Körper und Seele. Eintauchen in warmes Wasser aus natürlichen Erdquellen wird immer beliebter. Das zeigt auch die aktuelle Statistik der Deutschen Zentrale für Tourismus. Danach ist das niederbayerische Bad Füssing mit rund 2,5 Millionen Übernachtungen pro Jahr das meistgebuchte Heilbad der Welt.

Mit seiner bayernweit größten Thermalanlage gehört der Ort neben Bad Griesbach und Bad Birnbach zum Rottaler Bäderdreieck. Der hohe Gehalt an Mineralien sorgt für Muskellockerung, Durchblutungsförderung, Kreislaufanregung und Heilung.

Kuren in schwefelhaltigem Nass lässt es sich in der ältesten überlieferten bayerischen Heilquelle aus dem Jahr 1443 in Bad Steben im oberfränkischen Landkreis Hof.

Noch höher ist der Entspannungseffekt im Wasser beim Floaten. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet Schweben. Ähnlich wie im Toten Meer liegt man ohne spürbare Last des eigenen Körpergewichts in einer Lösung aus Wasser und Salz. Den schwerelosen Ruhezustand kann man in absoluter Stille oder untermalt von meditativer Musik genießen. Durch die an den Körper angepasste Wassertemperatur werden Warm-kalt-Schwankungen vermieden. Dadurch lässt sich Stressabbau fördern.

Im oberbayerischen Berchtesgaden wird Salz auch als Heilmittel für die Atemwege und zur Stärkung des Immunsystems genutzt. Dort befindet sich der einzige Salzheilstollen Westeuropas. Abgeschirmt von Umwelteinflüssen gerät man schnell in einen Entspannungszustand. Wer eine Übernachtung im Stollen bucht, kann dies mit einer Klangschalen-Therapie oder mit Qigong verbinden. Die Bewegungsabläufe der chinesischen Kampfkunst fördern Konzentration und Meditationskraft.

47 anerkannte Kurorte mit Auszeichnung gibt es in Bayern

Wellness-Therapien aus fernen Ländern gehören schon seit langem zur Palette der unterschiedlichen Verwöhnangebote. Unter den 47 mit Prädikat anerkannten Kurorten in Bayern findet man somit auch die traditionelle indische Heilkunst, Ayurveda genannt. Streichende Massage-Bewegungen und Öl-Güsse sollen helfen, vom Alltag abzuschalten.

Öle, die in der Aroma-Therapie angewandt werden, schmeicheln dem Geruchssinn und haben eine neurologische Wirkung. Auch sie gehören zum breiten Spektrum der Wellness-Behandlungen. Je nach Zusammensetzung der ätherischen Stoffe werden sie durch die Anregung von Gehirn- und Nervenzellen als Entspannungs- und Heilmethode eingesetzt.

Das Bedürfnis vieler Menschen nach Ausspannen und dem Erhalt der Vitalität regt die Spa-Anbieter zu immer neuen Ideen an. Neben Moor-, Heu- oder Milchbad kann man in Bad Gögging auch mal ganz auf Bayerisch in die Hopfenwanne steigen.