Oberhausen. Museen sind langweilig? Von wegen! Viele machen richtig Spaß. Vor allem, wenn es um Technik und Industriegeschichte geht. Anfassen, ausprobieren, mitmachen – das gehört da zum Programm.
Wie in der St. Antony-Hütte in Oberhausen. Da hat Lehrling Willi seinen ersten Arbeitstag, doch der Hüttendirektor ist nicht da. Nur ein paar geheimnisvolle Kisten hat er hinterlassen. Die warten jetzt auf neugierige Besucher, die Codes knacken und die Rätsel der Hütte, der „Geburtsstätte der Ruhrindustrie“, entschlüsseln wollen.
Jetzt, am 22. Mai, haben sie wieder Gelegenheit dazu. Dann nämlich ist Internationaler Museumstag. Zum 39. Mal soll der Aktionstag mit teilweise freiem Eintritt, speziellen Führungen oder Aktionen für Kinder auf die Vielfalt der Museen weltweit aufmerksam machen.
Allein in Nordrhein-Westfalen beschäftigen sich an die 900 Häuser mit Kunst und Natur, Technik und Geschichte, Archäologie und Wissenschaft. Und da gibt es einiges zu entdecken.
Kleinstes Strommuseum der Welt steckt in einem Trafoturm
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Abstecher in das kleinste Strommuseum der Welt? 700 Gegenstände von der Glühbirne bis zum Lockenwickler hat der Trägerverein auf zwölf Quadratmetern im alten Trafoturm in Schermbeck-Damm untergebracht (turmverein-damm.de).
Spannend ist auch ein Besuch im Telefonmuseum Bochum. Hier erinnern ehemalige Post-Techniker an die Zeiten, als Mobiltelefone noch so groß waren wie ein Schuhkarton (telekom-historik.de).
Ob ehemalige Kohlenzeche, Eisen- und Glashütte oder historisches Schiffshebewerk: Das LWL- Industriemuseum lädt an diesem Sonntag an acht Standorten bei freiem Eintritt ein, die westfälische Industriegeschichte zu entdecken. Im Ziegeleimuseum Lage gibt es dabei ein Fest für die ganze Familie mit Ringofenbrand, Zauberei, Feldbahnfahrten und Museumsrallye (lwl.org/industriemuseum).
Lohnenswert ist ebenso ein Abstecher ins Essener Ruhr Museum, das sich mit seinen Ausstellungen zur Geschichte des Ruhrgebiets in der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Zollverein befindet. In der Kohlenwäsche kann man am 22. Mai so manches Geheimnis lüften und hinter die Kulissen und ins Lager schauen (ruhrmuseum.de).
Kann Rechnen richtig Laune machen? Und das in schöner Umgebung? Im Arithmeum in Bonn hört man dazu ein klares Ja. Dort ist, verbunden mit Kunst und Architektur, unter anderem die weltweit umfassendste Sammlung mechanischer Rechenmaschinen zu sehen (www.arithmeum.uni-bonn.de). Die Besucher können selbst am historischen Zahlenrädchen drehen – oder einen Modell-Computerchip entwerfen.
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