Es muss ja nicht immer gleich das teure Wohnmobil sein. Günstiger ist es, das eigene Auto in einen Camper zu verwandeln. Was möglich ist, erklärt Burkhard Böttcher, Fachreferent für Fahrzeugtechnik im ADAC-Technikzentrum Landsberg.
- Das Dachzelt. Kleinwagen bieten meist wenig Raum, um darin zu übernachten. „Man braucht zum Schlafen mindestens 1,90 Meter Länge, die hat man in einem Kleinwagen in der Regel nicht“, sagt Böttcher. Alternative: Dachzelte. Sie werden auf einem Dachträger montiert und kosten zwischen 1.200 und 3.000 Euro. Es gibt sie auch mit Erweiterungen an der Seite, dort lassen sich etwa mobile Campingküchen mit Gaskocher unterstellen. Wichtig: Die zulässige Dachlast muss beachtet werden!
- Das Heckzelt. Es erweitert den Kofferraum bei geöffneter Heckklappe und ist schon ab etwa 100 Euro zu haben. „Das Zelt eignet sich aber eher zum Umkleiden oder zur Körperhygiene als zum Übernachten“, sagt Böttcher.
- Die Campingbox. So ein Untergestell mit Liegeflächen wird nachträglich in das Fahrzeug eingebaut. „Darunter sind meistens Auszüge angebracht, in denen eine Kocheinrichtung oder ein kleines Waschbecken integriert sind“, so der Experte. Fertige Lösungen bieten Spezialisten für Transporter und Hochdachkombis an, die Kosten liegen laut Böttcher bei 1.200 bis 2.500 Euro. Wer so ein Gestell selbst bauen könne, sei mit 600 bis 800 Euro dabei.
- Die Powerstation. Das ist eine mobile Energiequelle mit Steckdosen. Kostenpunkt: Je nach Speichergröße und Leistung ist eine Powerstation ab etwa 300 Euro zu haben. Der Akku mit Ladeelektronik und 230-Volt-Wechselrichter eignet sich zum Aufladen elektronischer Geräte oder LED-Lichtquellen. Die üblichen Geräte mit bis zu 1.000 Wattstunden Nennkapazität reichen laut Böttcher für mehrere Tage. Selbst mobile Kühlschränke können hier angeschlossen werden. Auch mobile Duschen mit Wasserkanister und Tauchpumpe lassen sich über die Powerstation anschließen. Aufgeladen werden Powerstations im Auto, an der Steckdose oder mit Solarpanels.
- Gesetzliche Regelungen. Eine Gas-Kochstelle im Auto erfordert eine Abnahme und regelmäßige Überprüfung. Keinen Sicherheitscheck benötigen Gaskocher, die auf ausziehbaren Gestellen bei offener Heckklappe betrieben werden. Temporär eingesetzte Schlafsysteme und Campingboxen gelten als Ladung und müssen gesichert werden. Ein permanenter Umbau mit Schlaf- und Kochgelegenheit bedarf einer geänderten Zulassung! Außerdem müssen das zulässige Gesamtgewicht und die zulässige Gesamtbelastung der Hinterachse berücksichtigt werden.

Nach seinem Germanistik-Studium in Siegen und Köln arbeitete Tobias Christ als Redakteur und Pauschalist bei Tageszeitungen wie der „Siegener Zeitung“ oder dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Derzeit schreibt er als freier Journalist Beiträge für Print- oder Onlinemedien. Für aktiv recherchiert er vor allem Ratgeberartikel, etwa rund um die Themen Mobilität und Arbeitsrecht. Privat wandert der Kölner gern oder treibt sich auf Oldtimermessen herum.
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