„Sehr interessant ist Ausbildung in Teilzeit zum Beispiel mit Blick auf junge Menschen, die Schwierigkeiten hätten, eine Vollzeitausbildung mit ihrer Lebenssituation in Einklang zu bringen“, schilderte Ricarda Grabowsky von der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer. Eine Teilzeitberufsausbildung kann etwa für Auszubildende infrage kommen, die ihre Kinder erziehen oder Familienangehörige pflegen. Ebenso kann sie Menschen mit Behinderung oder Leistungssportlern den Weg zum Berufsabschluss erleichtern.

„Dabei bietet sich ein hohes Maß an Flexibilität“, ergänzte Yvonne Grün, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Hagen. Es kann von Teilzeit in Vollzeit gewechselt werden. Ebenso ist der umgekehrte Weg möglich – und zwar zu (fast) jedem Zeitpunkt während einer Ausbildung, ob es um Kürzungen der täglichen oder wöchentlichen Arbeitszeit geht.

Vereinbarung von vornherein – oder bei Bedarf

„Eine entsprechende Regelung kann von vornherein per Ausbildungsvertrag vereinbart werden – oder wenn es äußere Umstände erforderlich machen“, erläuterte Grün. „Also auch zeitweise und mitten im Ausbildungsverhältnis.“ Kenntnisreich und mit vielen praktischen Beispielen erörterten die beiden Expertinnen den Firmenvertretern die Möglichkeiten. Interessenten bieten sie bei Bedarf passgenaue Beratung.

Fest steht: Betriebe, die Teilzeitausbildung anbieten, haben bessere Chancen auf dem Ausbildungsmarkt. Sie können sich als familienfreundliche Unternehmen präsentieren.

Interessierten MAV-Mitgliedsfirmen steht Bildungsreferentin Annette Tilsner als Ansprechpartnerin zur Verfügung: tilsner@mav-net.de

Stephan Hochrebe
aktiv-Redakteur

Nach seiner Redakteursausbildung absolvierte Stephan Hochrebe das BWL-Studium an der Universität zu Köln. Zu aktiv kam er nach Stationen bei der Funke-Mediengruppe im Ruhrgebiet und Rundfunkstationen im Rheinland. Seine Themenschwerpunkte sind Industrie und Standort – und gern auch alles andere, was unser Land am Laufen hält. Davon, wie es aussieht, überzeugt er sich gern vor Ort – nicht zuletzt bei seiner Leidenschaft: dem Wandern.

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