München. Vor einem halben Jahrhundert fuhr das „Taxi nach Leipzig“ – so hieß die erste „Tatort“-Folge. Seitdem haben wohl die meisten Bundesbürger wenigstens ab und zu mal am Sonntagabend vor dem Fernseher mitgerätselt. „Der Tatort ist eines der letzten großen Lagerfeuer im deutschen Fernsehen“, sagt Volker Herres, ARD-Programmdirektor, „eine Marke an einem eingeführten Sendeplatz am Sonntag um 20.15 Uhr, die die Menschen quer durch alle Bevölkerungsgruppen hindurch verbindet.“

Zum runden Geburtstag hat aktiv einige spannende Zahlen und Fakten zur Serie gesammelt.

  • 148 Kommissare: So viele gingen in den bisher über 1.100 Folgen auf Verbrecherjagd. Die meisten Einsätze haben die Münchner: Bereits 83-mal durfte das Team Batic und Leitmayr auf bayerischem Boden ermitteln.
  • 31 Jahre im Dienst: Ulrike Folkerts aka Lena Odenthal aus Ludwigshafen ist die dienstälteste Kommissarin. Sie hat seit 1989 schon 70 Fälle gelöst.
  • 14,6 Millionen Zuschauer: Die erfolgreichste Folge kommt aus Münster, der „Fangschuss“ mit Ermittlerduo Thiel und Boerne. Die beiden sind Quotenjäger: Bei keinem anderen Team fiebern regelmäßig mehr Leute vor den Bildschirmen mit.
  • 18.500 Euro: So viel kostet laut ARD die Produktion einer durchschnittlichen Tatort-Minute. Macht knapp 1,7 Millionen Euro pro Folge.
  • 50 Länder (ein Schätzwert): Der Tatort ist international beliebt. Von den USA über Belarus bis nach Australien liefen bereits Folgen. Englischer Titel: „Scene of the crime“.
  • 7 Untaten: Schauspieler Florian Bartholomäi ist amtierender Rekordbösewicht. Bei insgesamt 13 Auftritten in der Serie war er siebenmal der Täter.
  • 400 D-Mark: Die gab’s 1970 als Gage für Horst Lettenmayer. Ihm gehören die Augen, die seit Folge eins jeden Tatort-Zuschauer in ihren Bann ziehen.

Die alte Serie geht nicht nur bei den Drehbüchern mit der Zeit: Wer eine Folge verpasst hat, kann sie in der ARD-Mediathek abrufen. „Im Durchschnitt werden die Krimis deutlich mehr als 500.000-mal online angeschaut – Tendenz steigend“, so Herres.

Zum Jubiläum gibt es auf tatort.de unter anderem technisch aufpolierte Folgen mit Götz George als Raubein Schimanski, die man streamen kann. Und Videos von den Dreharbeiten. Herres verspricht: „Die ARD entwickelt die Marke ‚Tatort‘ mit Blick auf die Zukunft im nonlinearen und digitalen Bereich ständig weiter.“