Köln. Das Ding sieht unspektakulär aus, wie eine Kreuzung aus Türstopper und Eishockey-Puck. Aber es hat das Zeug, unseren Alltag viel bequemer zu machen!
„Echo“, ein mit dem Web ververbundener Mini-Computer mit Lautsprecher und Mikro, hilft auf Zuruf in allen Lebenslagen. Viel besser als jedes Smartphone und ohne physischen Kontakt. Das Gerät kann zum Beispiel Fragen beantworten, Verkehrs- oder Wetterinfos liefern, Pizza bestellen, Musik spielen und die Heizung aufdrehen.
Ab 60 Euro ist das vom Online-Riesen Amazon entwickelte Produkt zu haben. Dieser Tage wird es erstmals auch in Deutschland ausgeliefert. In den USA und England ist es schon ein Verkaufshit.
Können wir bald alle Chinesisch?
Sprachgesteuerte Computer, die ohne umständliche Tipperei auskommen – das ist das nächste große Ding. Bis Anfang 2017 soll es von Google das erste Konkurrenzprodukt für Echo geben. Apple und Microsoft tüfteln fieberhaft an ihrer „Siri“- und „Cortana“-Spracherkennung, auch hier dürfen wir auf virtuelle Assistenten gespannt sein.
Der Umsatz in diesem Bereich werde schon 2020 rund 2 Milliarden Euro betragen, schätzt das auf IT spezialisierte Marktforschungsunternehmen Gartner. Das wäre sechsmal so viel wie heute. Das Amazon-Gerät bringe einen „Durchbruch“, sagt Mary Meeker vom kalifornischen Start-up-Finanzierer KPCB. Meeker gilt in der Szene als Trend-Guru. „Die Technologie ist genauer und schneller geworden. Und bringt jetzt echten Nutzen für die Anwender.“
Auch Timm Lutter vom Hightech-Verband Bitkom in Berlin ist überzeugt: „Die Technologie hat jetzt das Potenzial, die Haushalte zu erobern.“ Eben weil sie so unscheinbar wie ein Türstopper daherkommt. „Digitale Assistenten stellen eine neue Schnittstelle zwischen Mensch und Internet dar.“
Und überwinden dabei womöglich auch eine ganz andere Barriere. Microsoft, so wird in der Branche spekuliert, werde Skype bald weiterentwickeln: Man redet vorne deutsch rein – und hinten kommt es fast in Echtzeit auf Chinesisch raus.