Rothenburg ob der Tauber / Regensburg / Feuchtwangen / Coburg. Er war ein Revolutionär: Vor 500 Jahren schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Damit löste der Reformator einen Ruck aus, der durch ganz Europa ging und nachhaltige Auswirkungen hatte: auf die Religion und die Gesellschaft, aber auch auf Kultur, Kunst und Musik.

Wie sich der Freistaat seither verändert hat und welche Spuren die Reformation bis heute hinterlassen hat, das zeigen zahlreiche Veranstaltungen in Bayern. Sie finden zu Ehren des Jubiläums statt.

luther2017.de

Der Mensch Martin Luther

Die Kreuzgangspiele in Feuchtwangen machen Martin Luther als Menschen erlebbar. Das Jubiläums-Schauspiel bringt von Juni bis August die wichtigsten Stationen im Leben des Mönchs auf die Bühne.

Ende gut, alles gut! Dieses Zitat von Luther ist bekannt. In der Sonder-Aufführung „Lästern mit Luther“ geht es um die Redensweise seiner Epoche. Mit viel Witz und Wissenswertem lädt der Abend voller Sprachspaß ein, sich über derbe Worte und schlaue Sprüche zu amüsieren.

kreuzgangspiele.de

Medien der Reformation

Mithilfe des raschen Fortschritts im Buchdruck verbreiteten sich Luthers Schriften im ganzen Land. So war es möglich, dass die Reformation zu einem solch bedeutenden Ereignis wurde.

Gab es in der Renaissance aber auch schon einen „Shitstorm“? Das Reichsstadtmuseum in Rothenburg ob der Tauber befasst sich in einer Sonderausstellung mit den Medien der Reformation. Gezeigt werden allerlei Drucke, wie zum Beispiel Hass-Predigten und Schmähungen über den Glaubens- und Kulturkampf.

reichsstadtmuseum.rothenburg.de

Vokalgesang mit Laute

Musik spielte im Leben des Reformators eine große Rolle. Er sang Lieder, spielte Laute, dichtete und komponierte. Wie war aber der Sound im 15. und 16. Jahrhundert? Dieser Frage geht die Universität Regensburg nach. Sie veranstaltet zusammen mit dem Kulturreferat der Stadt im April ein großes Konzert mit Musik der Reformation.

Darüber hinaus beleuchtet eine Vortragsreihe die damalige Zeit. Bis Juli gibt es interessante Geschichten über „Pfaffen“, Ketzer, Kunst und Glaube in der lutherischen Reichsstadt.

regensburg.de

Große Landesschau

Die Veste Coburg beherbergt von Mai bis November die Bayerische Landesausstellung „Ritter, Bauern, Lutheraner“. Das kommt nicht von ungefähr. Denn der Ort hat historische Bedeutung für den Reformator: Luther wurde dort im Jahr 1530 zum Schutz vor Verfolgung untergebracht. Während seines Aufenthalts verfügte er über eine Arbeits- und Wohnstätte auf der Burg.

Die 3-D-Präsentation des sogenannten Luther-Zimmers ist ein Höhepunkt dieser Schau. Auch ein Mittelalter-Markt und ein Gauklerfest sorgen dort für „Kurzweyl“. So kann jeder Besucher den berühmten Zeitgenossen auf seine Art entdecken.

hdbg.de