München. Einfach mal draußen übernachten, im Zelt oder unter freiem Himmel. Das geht jetzt im Sommer gut. Sich gemütlich in den Schlafsack kuscheln, Sterne gucken und dabei lauschen, wie ringsum die Nacht erwacht. Auch vor der Haustür finden sich dazu viele schöne Fleckchen. Zum Beispiel Balkon und Garten, Nachbars Wiese oder auch ein See oder ein Hügel in der Umgebung. Die Nähe hat Vorteile. Spielt das Wetter doch nicht mit, liegen jüngere Abenteurer schnell wieder trocken zu Hause im warmen Bett.

Windgeschützt, eben und trocken ist der ideale Platz

Tipps von der Platzwahl bis zum Wetterschutz hat der JDAV, die Jugendorganisation des Deutschen Alpenvereins Bayern, unter jdav.dezusammengestellt. Egal, wo übernachtet wird, die wichtigste Regel lautet: Rücksicht auf Tiere, Pflanzen sowie Mitmenschen nehmen und vorher um Erlaubnis fragen. Denn außerhalb des eigenen Grundstücks ist Campieren und geplantes Biwakieren nicht überall erlaubt, in Nationalparks und Naturschutzgebieten ist es sogar untersagt.

Trocken, eben und windgeschützt sollte der Schlafplatz sein. Ob Zelt, Biwaksack oder eine Plane zum Abspannen: Alles, was nicht feucht werden soll, braucht Schutz vor dem Tau. Den Schlafplatz nicht auf Social Media teilen, auch wenn er cool ist, sonst ist es mit der Einsamkeit und Ruhe in der Natur bald vorbei.

  • In der Wald-Wildnis: In Spessart, Steigerwald und Frankenwald bieten die Bayerischen Staatsforsten Touren mit Übernachtungsmöglichkeiten für Abenteuerlustige unter trekking-bayern.de. Die Plätze liegen unter Eichen, Buchen und Tannen, es gibt sie nur für eine Nacht (zwischen 4,80 und 10 Euro), die exakten Koordinaten erhält man erst nach der Buchung. Wer etwa die „Lahnwiese“ wählt, kann sein Lager auf einer kleinen Waldlichtung errichten. An lauen Sommerabenden lassen sich dort Fledermäuse bei der Jagd beobachten. Kocher, Brennstoff, Proviant und Wasser sollten ins Gepäck, man ist auf sich allein gestellt. Und den Müllbeutel nicht vergessen. Wer umweltfreundlich campt, nimmt am Ende alles wieder mit.
  • Privat in fremden Gärten: Soll es zum Übernachten ein Wechsel an einen Ort sein, der nicht ganz so einsam ist? Wer so eine Stelle sucht, kann privat zelten gehen – ganz legal auf dem Grundstück anderer Leute. Für kleines Geld vermieten Privatpersonen ab 5 Euro pro Nacht auf der Plattform zeltzuhause.de Stellplätze zwischen Blumenbeeten oder unterm Apfelbaum.
  • Beim Winzer oder Bauern: Spontane Stell- und Zeltplätze draußen in der Natur finden sich zudem beim fränkischen Start-up Alpacacamping in Oberschwarzach. Landwirtschaftliche Betriebe, Winzer und Privatpersonen bieten auf der Plattform alpacacamping.de freie Flächen an, machen so Übernachtungsgästen eine Freude und schaffen sich nebenbei ein kleines Einkommen.
  • Klassiker Campingplatz: Wer es etwas zivilisierter mag: In Bayerns Regionen gibt es eine Fülle offizieller Campingplätze, die mit Waschräumen und Kochstellen ausgestattet sind. Im Schnitt besuchen 1.050.000 Camper im Jahr die Plätze im Freistaat für insgesamt 5.500.000 Übernachtungen, meldet der Landesverband der Campingwirtschaft. Auch er stellt ein Portal zur Suche nach freien Übernachtungsgelegenheiten bereit unter camping-in-bayern.info.

Und am nächsten Morgen? Reißverschluss auf, rausgucken. Sich rekeln und recken und dann mit einem Becher Kaffee in der Hand den Sonnenaufgang genießen. Gibt doch nichts Schöneres nach so einer Nacht im Zelt!

Friederike Storz
aktiv-Redakteurin

Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.

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