Die „Halbzeit-Bilanz“ auf dem Ausbildungsmarkt NRW, die traditionell Ende März erscheint, zeigt eine erste Tendenz für das aktuelle Ausbildungsjahr. Erneut übersteigt die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze mit 89.710 die der Bewerberinnen und Bewerber mit 75.770 deutlich. Während die Zahl der Ausbildungsstellen in den Unternehmen schon wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit liegt, ging die Bewerberzahl erneut zurück.

Daraus ergeben sich zwei Schlussfolgerungen: Erstens: Die Bereitschaft der Betriebe, in Ausbildung zu investieren, ist auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen anhaltend hoch. Zweitens: Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind so gut wie lange nicht mehr.

Jugendliche müssen mehr Einblicke bekommen

Jetzt gilt es, sie zu nutzen! Deshalb brauchen wir jetzt noch mehr Berufsorientierung, Angebote für Schnupperpraktika und Veranstaltungen zur Berufsbildung. Gerade dies war in der Coronapandemie kaum möglich, sodass vielen Jugendlichen die vielfältigen Möglichkeiten auf dem Ausbildungsmarkt gar nicht bewusst sind. Hier gilt es, vor allem praktische Berührungspunkte zwischen Betrieben und möglichen Auszubildenden zu schaffen.

Denn eines ist klar: Die Fachkräfte, die wir heute nicht ausbilden, fehlen in Zukunft nicht nur in den Unternehmen, sondern in der gesamten Gesellschaft.