Nimmt uns der Fortschritt die Arbeit weg? Sorgen kann man sich ja selbst mit passablen beruflichen Qualitäten machen, etwa als, sagen wir, Fußballprofi. Bei der WM 2050, glauben Experten, sind menschliche Kicker gegen Roboter chancenlos.

Die Digitalisierung nimmt Fahrt auf – mit immer neuen Facetten, etwa der revolutionären „Blockchain“-Technologie. Das ist faszinierend, aber es erzeugt eben auch Unsicherheit.

In der gesamten deutschen Wirtschaft basiert ein Viertel aller Arbeitsstunden auf Tätigkeiten, die man theoretisch bereits innerhalb von zwölf Jahren automatisieren könnte. Das hat die Unternehmensberatung McKinsey kürzlich in einer Studie ermittelt.

Andererseits: Wenn uns der Fortschritt wirklich überflüssig machen würde – hätte das nicht längst passieren müssen? 60 Milliarden Stunden wurde letztes Jahr in Deutschland gearbeitet, mehr als je zuvor seit der deutschen Einheit. Auch wenn man weiter zurückgeht, zur Erfindung des Mikrochips, des Fließbands, der Dampfmaschine: Die Arbeit ging uns nie aus, sie hat sich nur gewandelt.

Deshalb ist es so wichtig, dass sich die neue Regierung nicht auf das Verwalten des Bestehenden konzentriert. Lebenslang dazulernen: Auf dieses Leitbild muss sie das Bildungssystem ausrichten. Genug Flexibilität für die Jobs von morgen schaffen: Das ist die Aufgabe am Arbeitsmarkt. Anreize für Betriebe setzen, die in digitale Techniken und Geschäftsmodelle investieren: Darauf kommt es an in der Wirtschaftspolitik.

Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Das gilt in der Arbeitswelt wie im Fußball. Und dort, selbstredend, auch noch mit Blick auf die WM 2050 …