In einen öffentlichen Bus steigen? Das wollen viele zurzeit lieber nicht. Dabei gibt es auch für Linien- und Reisebusse tragfähige Hygienekonzepte. „Mit unseren Clean-Air-Lösungen für Busklimaanlagen tragen wir definitiv dazu bei“, sagt Murilo Araujo, Teamleiter Service & Parts in der Business Unit Bus & Coach bei Eberspächer.
Die Technik zur Sterilisation der Luft ist in Kliniken schon länger Standard
Die Spezialisten für Abgastechnik, Fahrzeugelektronik und Klimatisierung haben dafür drei Lösungen parat: zum einen Partikelfilter und elektronische Luftreiniger. Die fangen selbst winzigste Wassertröpfchen ab, die nur wenige zehntausendstel Millimeter klein sind. Zum anderen UV-C-LED-Module, die Viren unschädlich machen. Diese Methode zur Sterilisation der Luft ist in Kliniken schon länger Standard. „Wir haben uns die Technik von Krankenhäusern abgeschaut und speziell auf den Einsatz in Bussen zugeschnitten“, erklärt Rainer Kolodzie, Director Sales & Marketing der Business Unit Bus & Coach.
Entwickelt wird in Renningen, im Kompetenzzentrum für Busklimasysteme. An 80 Standorten weltweit ist das Familienunternehmen mit Sitz in Esslingen präsent. Die Wurzeln dieses Global Players liegen in einem Handwerksbetrieb, der vor über 150 Jahren gegründet wurde. Von heute rund 10.000 Mitarbeitern sind knapp die Hälfte in Deutschland beschäftigt. Die Business Unit Bus & Coach setzt über 50 Prozent ihrer Produkte außerhalb der EU ab.
Die elektronischen Luftreiniger waren schon gegen Sars im Einsatz
„In Singapur zum Beispiel haben sich unsere elektronischen Luftreiniger schon lange bewährt. Dort sind sie in fast allen Bussen im Einsatz. Vor rund zehn Jahren wurden sie entwickelt – damals für den Kampf gegen Sars“, erzählt Kolodzie. In Deutschland haben Stadtbusse nur zu gut 50 Prozent überhaupt eine Klimaanlage. Die UV-C-LED-Module können jedoch auch im Luftkanal – das heißt, ohne Klimaanlage – eingebaut werden. Araujo sieht nicht nur hierzulande viel Nachrüstpotenzial. Seit Corona sind die Systeme rund um den Globus deutlich stärker gefragt, von Flottenbetreibern und auch von Busherstellern, die ihre Busse gleich ab Werk damit ausstatten.
Reiseveranstalter, deren Busse zurzeit noch auf dem Hof stehen, sollen möglichst bald wieder aktiv werden können, so Araujo: „Unser Ziel ist, die Luft in Linien- und Reisebussen zu verbessern und damit die Busfahrt dank sauberer Luft sicherer zu machen.“
Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.
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