Leipzig. Mit Dinosauriern im Dschungel spazieren gehen, im Weltraum gegen Aliens kämpfen – oder im Rausch der Musik farbige Würfel zerhacken, wie das der aktuelle Renner „BeatSaber“ erlaubt? Alles ist möglich mit VR-Brillen für zu Hause. Die Auswahl ist riesig.

Was aber legt man sich selbst oder den Lieben unter den Weihnachtsbaum? aktiv hat bei der Drefabrik in Leipzig nachgefragt. Das junge Unternehmen entwickelt Anwendungen für diese Technik, etwa den Mitflug in einem Rettungshubschrauber.

„Einsteiger können es mit einer VR-Brille ab 200 Euro versuchen“, sagt Anastasia Ziegler, Chefin des Mediendienstleisters. Anspruchsvollere Sets kosten rund 450 Euro: VR-Brillen für Konsolen oder den PC – und autarke VR-Brillen, sogenannte Standalones.

Unbedingt den Tragekomfort der VR-Brille testen

„Bei Letzteren steckt die komplette Rechentechnik in der VR-Brille, und man kann bequem und kabellos seinem virtuellen Erlebnis nachgehen“, erklärt Ziegler. Gesteuert wird oft mit einem Controller. Der Trend gehe aber langsam schon „zur intuitiveren Steuerung mittels Blicken, Sprache und Gesten“.

Welches Gerät man anschafft, hängt nicht nur vom Geldbeutel ab, denn nicht alle VR-Spiele und Anwendungen laufen auf allen Geräten. Also Vorsicht! Was gibt es vor dem Kauf noch zu beachten?

Da sind die technischen Details: „Für ein ungetrübtes Spielevergnügen benötigt man mindestens einen Mittelklasse-Gaming-PC mit einer sehr guten Grafikkarte, großem Arbeitsspeicher und einer hohen Bildwiederholungsrate von 72, besser sogar 90 Hertz“, sagt Eugen Werwei, Software-Entwickler in der Drefabrik.

Vor dem Kauf sollten Interessenten unbedingt ausprobieren, ob ihnen der Tragekomfort der bis zu ungefähr 600 Gramm schweren VR-Brillen genügt. „Bei manchen Brillen ist das Gewicht ungleich verteilt, andere wiederum bedecken einen Großteil des Kopfes, und man schwitzt schneller“, erklärt Werwei. Das Gehirn müsse sich zudem daran gewöhnen, die ungewohnten Wahrnehmungen zu verarbeiten. Das Stichwort heißt Motion Sickness, also Bewegungskrankheit. Hier braucht es guten Content und Entwickler mit Erfahrung.

VR-Arcades gibt es in vielen deutschen Städten

Wer ganz auf der sicheren Seite sein will, probiert das Ganze am besten unverbindlich aus. Seit kurzer Zeit schießen in den größeren Städten sogenannte VR-Arcades aus dem Boden, Gaming-Hallen für das bunte Treiben in der virtuellen Realität. Dort kann man Systeme, Spiele und Spielstationen für Preise ab etwa 20 Euro pro Stunde testen.