Postbauer-Heng. Rein ins Nass, mehr oder weniger tief abtauchen, fast schwerelos durchs Wasser gleiten – dieses Gefühl gönnen sich immerhin mehr als sieben Millionen Bundesbürger mehrmals im Monat (so die Gesellschaft für Konsumforschung).

„Was die Fitness angeht, ist das Schwimmen ein echter Allrounder"

Alexander Gallitz, Präsident des Deutschen Schwimmlehrerverbands

Besser wäre freilich, es wären noch mehr Menschen! Denn: „Was die Fitness angeht, ist das Schwimmen ein echter Allrounder. Vor allem im Ausdauerbereich und zum Abnehmen gibt es eigentlich nichts Besseres.“ So sagt es jedenfalls Alexander Gallitz (54), Präsident des Deutschen Schwimmlehrerverbands mit Sitz im bayerischen Postbauer-Heng.

Er erklärt einige wichtige Vorteile des nassen Sports, der nicht so belastend ist wie viele andere Sportarten:

  1. Stärkung des Herzens. „Beim Bahnenziehen muss der Körper gegen einen Widerstand anschwimmen, der 14-fach höher ist als an Land“, sagt Gallitz. Dadurch verengen sich die Blutgefäße, der Herzmuskel muss kräftiger schlagen und wird so leistungsfähiger.
  2. Entlastung der Gelenke. Bandscheiben und Gelenke werden durch den Auftrieb vom Körpergewicht entlastet. Arthrose-Patienten zum Beispiel ermöglicht das viel Bewegung bei wenig Belastung.
  3. Stärkung der Muskulatur. Regelmäßiges Schwimmen stärkt viele Muskeln. Verkrampfungen in Nacken und Rücken lösen sich.
  4. Reduzierung des Gewichts. Der Energieaufwand lässt auf Dauer Pfunde purzeln. Jedenfalls, wenn man regelmäßig schwimmt.

Entscheidend für einen hohen Fitness-Faktor ist laut Experte Gallitz die Körperspannung: „Sie beugt Fehlhaltungen und Überbelastungen des Rückens vor.“ Deshalb ist es ganz wichtig, die verschiedenen Schwimmstile richtig auszuführen! Beim Brustschwimmen etwa sollte man bei der Streckung der Arme den Kopf unter Wasser tauchen und dort gegen den Wasserwiderstand ausatmen. „Viele lassen den Kopf jedoch über Wasser und fallen ins Hohlkreuz“, hat Gallitz beobachtet. Das verursacht dann oft Nacken- und Rückenschmerzen! Rückenschwimmen ist da technisch einfacher, weil der Körper gerade auf dem Wasser liegt.

Der Experte rät daher: „Wer den vollen Fitness- und Trainingseffekt des Schwimmens nutzen will, sollte sein Wissen über die benutzten Schwimmstile mal auffrischen.“ Am besten natürlich in einem Schwimmkurs.

So sieht ein guter Schwimmkurs aus

Personal: Der oder die Kursleitende sollte eine entsprechende Qualifikation mitbringen, zum Beispiel das Verbandssiegel „Geprüfter Schwimmlehrer/in“.

Dauer: Mindestens zehn Schwimmstunden mit jeweils 45 Minuten.

Größe: Maximal zehn Teilnehmer.

Inhalt: Techniktraining und Bahnenziehen. Gegebenenfalls Wassergewöhnung und Angstabbau sowie Baderegeln.

Anja van Marwick-Ebner
aktiv-Redakteurin

Anja van Marwick-Ebner ist die aktiv-Expertin für die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie. Sie berichtet vor allem aus deren Betrieben sowie über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Nach der Ausbildung zur Steuerfachgehilfin studierte sie VWL und volontierte unter anderem bei der „Deutschen Handwerks Zeitung“. Den Weg von ihrem Wohnort Leverkusen zur aktiv-Redaktion in Köln reitet sie am liebsten auf ihrem Steckenpferd: einem E-Bike.

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