Ichenhausen. Holz macht gleich zweimal warm, so sagt man: erst beim Zerkleinern der Scheite und später dann, wenn sie im Ofen brennen. Geräte von Scheppach in Ichenhausen (Schwaben) erleichtern den ersten, schweißtreibenden Arbeitsschritt. Der Betrieb mit 360 Mitarbeitern stellt Spaltgeräte für Brennholz her, neben weiteren Maschinen und Elektrowerkzeugen für Heimwerker, Garten-, Wald- und Hausbesitzer.

„Unsere Spalter sind derzeit besonders gefragt“, berichtet Entwickler Philip Gallagher. Wegen der hohen Gas- und Heizölpreise legen sich viele Menschen Holzöfen zu.

Eine normale Steckdose genügt als Stromanschluss

Das sorgt auch für zusätzlichen Absatz bei Scheppach. Das Unternehmen hat eine Serie mit vier unterschiedlich dimensionierten Spaltgeräten aufgelegt. „Für ein paar Ster Holz im Jahr reicht das kleinste Modell mit acht Tonnen Spaltkraft“, so Gallagher. Sie lassen sich mit Strom aus üblichen Steckdosen bedienen. Für höheren Holzbedarf sind dagegen die größeren Geräte mit bis zu 15 Tonnen Spaltkraft gedacht. Sie benötigen einen Anschluss mit 400 Volt, den hätten viele in der Garage.

Die Spaltgeräte sind kompakt und haben Rollen – so sind sie schnell im Schuppen aufgeräumt. Sie wiegen zwischen 100 und 200 Kilogramm, das ist wichtig für festen Stand.

Gallagher kennt sich aus, arbeitet jetzt zur Holzernte in der Freizeit selbst im Wald. Bis zu 50 Kilogramm wiegen die Stammstücke, die gespalten werden müssen, damit sie später in den Ofen passen. „Das will man nicht mit eigener Muskelkraft herumwuchten“, so der Entwickler. Gut, dass es dafür am Gerät einen Stammheber gibt. Das schont den Rücken.

Fangbügel verhindern zudem, dass ein Holzstück auf dem Zeh landet, wenn es mit Karacho auseinanderspringt. Fixierkrallen halten das Spaltgut, Zwei-Hand-Bedienung sorgt für Sicherheit. „So kommt man nicht in Versuchung, in den Spaltbereich zu fassen, und ist immer raus aus der Gefahrenzone“, so Gallagher.

Von der Wippkreissäge bis zur Rüttelplatte

Holzspalter sind nicht das einzige Produkt aus Ichenhausen, das brummt. Auch Wippkreissägen und Generatoren gehen gut. „Man merkt, dass die Menschen vorsorgen, um notfalls bei Strom und Wärme autark zu sein“, sagt Gallagher.

Scheppach hat sein Sortiment in den letzten Jahren stark erweitert: In den 80er Jahren hatte der Hersteller rund 30 Maschinen und Geräte im Angebot, heute sind es an die 400.

„Es gibt fast nichts, was wir nicht haben“, stellt Gallagher fest. „Wer zum Beispiel eine Terrasse anlegen will, findet bei uns alles, von der Steintrennmaschine bis zur Rüttelplatte.“

Friederike Storz
aktiv-Redakteurin

Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.

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