Waldkraiburg. Fast neun Kilogramm Schokolade nascht jeder Bundesbürger im Jahr. Genug Nachschub ist da: In Deutschland wurden heuer allein 151 Millionen Schokoladen-Nikoläuse produziert, meldet der Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie.

Das erfordert viel Sorgfalt. Vor allem muss die Temperatur bei der Schokoladenherstellung stimmen, damit es am Ende schmeckt. Technik von Netzsch Pumpen & Systeme in Oberbayern hilft, die Schokomischung in den Anlagen durchgängig korrekt zu temperieren.

Krokant und Nüsse lassen sich problemlos beimengen

Der Pumpenhersteller, der Teil des Maschinenbauunternehmens Netzsch aus Selb mit weltweit rund 3.700 Mitarbeitern ist, erklärt: „Das Geheimnis hochwertiger Schokoladen ist die optimale Konfiguration der enthaltenen Fettkristalle.“

Dies hängt direkt von der Temperierung ab: „Ist sie zu hoch oder zu niedrig, schmilzt die Masse nicht auf der Zunge oder wird milchig stumpf“, so die Schoko-Experten. Mit dem Kristallanteil verändere sich zudem die Viskosität. Ist die Masse zu zäh, kann das zu Problemen beim Weiterverarbeiten und Abfüllen führen. Schonende Förderung bei gleichbleibender Temperatur ist daher das Ziel.

Netzsch hat seine bewährte Pumpenform dazu um einen regulierbaren Heizmantel ergänzt. Er umschließt die sogenannte Exzenterschneckenpumpe über die gesamte Länge. So hält man die gewünschte Wärme während des gesamten Pumpvorgangs konstant.

Aufgrund des besonderen Förderprinzips der Pumpe lassen sich auch gröbere Bestandteile wie Krokant oder Nüsse unbeschädigt beimengen und durch die Anlage befördern. Kapazität: etwa 25 Kubikmeter Schokoladenmasse pro Stunde.

Pumpen von Netzsch sind treibende Kraft für viele Dinge. Sie transportieren auch Schlamm, chemische Substanzen, Klebstoff und Erdöl. Oder eben Lebensmittel wie Tomatensoße für Pizza und Pasta, Joghurt, Fruchtsaft oder Mayonnaise. Die Gehäuse sind so konstruiert, dass sich nichts absetzen kann, Totraum nennen das Fachleute. Polierte Oberflächen erleichtern das Reinigen, es gelten strenge Bestimmungen. „Unsere Pumpen sowie das Zubehör werden nach den national und international relevanten Fertigungs- und Hygiene-Standards und Normen gefertigt“, sagt Rainer Gozzer, Geschäftsfeldmanager Nahrung und Pharmazie von Netzsch.

Netzsch lieferte kürzlich die millionste Pumpe aus

Der Hersteller hat Erfolg: Dieses Jahr lieferte er seine millionste Pumpe aus. Entwickelt wurde sie am Hauptsitz in Deutschland. Auslegung und Fertigung der Komponenten erfolgten im Werk in Brasilien. Montiert, getestet und ausgeliefert wurde das fertige Produkt schließlich in Kalifornien. Das Beispiel zeigt: Der Ablauf funktioniert über viele Standorte und Länder hinweg – auch in Zeiten von Corona.

Friederike Storz
aktiv-Redakteurin

Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.

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