Hannover. Stolz stehen die Auszubildenden in der riesigen Produktionshalle. „Die junge Herren sind die Zukunft von Gummi Hansen“, sagt Betriebsleiter Günter Willner. „Wenn ich in sieben Jahren in Rente gehe, stehen die Nachfolger bereit“, scherzt Willner und lacht.

Einmal Gummi, immer Gummi – für Günter Willner gilt das besonders. Seit über 40 Jahren arbeitet er bei Gummi Hansen. Angefangen hat er als einfacher Werker, heute ist der 59-Jährige Betriebsleiter und Mitglied der Geschäftsführung des Traditionsunternehmens.

Erfahrung und handwerkliches Können gehören zum Erfolgsrezept von Gummi Hansen. Damit packen die 95 Mitarbeiter des Unternehmens auch besondere technische Herausforderungen bei Produkten an.

Produkte für Windanlagen und Schienenfahrzeuge

„Mit den Kollegen aus Vertrieb, Produktion und Labor suchen wir dann gemeinsam nach einer Lösung“, sagt Willner. „Wir lehnen so gut wie nie einen Auftrag ab.“ Die kommen zum Beispiel aus dem Maschinenbau, wo besonders hitzebeständige Spezialmuffen begehrt sind. Gefragt sind die Produkte von Gummi Hansen auch fürs Dichten, Dämpfen und Isolieren in Windanlagen oder Schienenfahrzeugen für die Deutsche Bahn. Großvolumige Profile finden im Hafen-, Kanal- oder Schleusenbau Einsatz.

Die Firma setzt auf fünf Standbeine: Formteile, Schläuche, Walzen, großvolumige Profile sowie Extrusionsprodukte. Gefertigt wird für Endverbraucher und den technischen Handel. Deshalb hängt Gummi Hansen nicht von einer einzelnen Branche ab. Auftragsrückgänge wie in der Autozuliefer-Industrie spürt Hansen nicht.

„Langweilig wird uns nie“, berichtet Vertriebsmitarbeiter Fabian Langer. „Als Einzelfertiger kennen wir keine Tagesroutine, wissen morgens oftmals nicht, welche Aufgaben in den nächsten Stunden anstehen.“

Branchen-Vielfalt bei Kunden erspart Preiskämpfe

„Mithilfe unseres Labors stellen wir sicher, dass wir Qualität nicht nur versprechen, sondern auch liefern“, ergänzt Langer.

Umsatzwachstum sei erwünscht, aber nicht um jeden Preis. Weil Gummi Hansen in nahezu allen Branchen vertreten ist, bleiben der Firma harte Preiskämpfe erspart. „Der Kunde weiß, was wir können, und ist bereit, das auch zu bezahlen“, bestätigt Betriebsleiter Willner. Acht Azubis hat der Gummi-Spezialist aktuell. Die seien „mit Begeisterung bei der Sache“, lobt Willner. „Deshalb mache ich mir um unsere Zukunft keine Sorgen.“

Werner Fricke
Autor

Werner Fricke kennt die niedersächsische Metall- und Elektro-Industrie aus dem Effeff. Denn nach seiner Tätigkeit als Journalist in Hannover wechselte er als Leiter der Geschäftsstelle zum Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall. So schreibt er für aktiv über norddeutsche Betriebe und deren Mitarbeiter. Als Fan von Hannover 96 erlebt er in seiner Freizeit Höhen und Tiefen.

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