Mein Name ist Marcel Kern. Ich bin 24 und CE-Koordinator Maschinensicherheit beim Folienspezialisten Renolit in Worms.In der Maschinensicherheit beurteilen wir Produktionsanlagen und erarbeiten Sicherheitskonzepte auf Basis gesetzlicher Vorgaben. Wir geben Empfehlungen ab, wie sich beim Umbau oder Neubau von Maschinen unter anderem die CE-Konformität sicherstellen lässt. Daher auch mein Jobtitel. Seit ich mich erinnern kann, bin ich Techniknarr. Deshalb war klar, dass mein Weg nach der Schule etwas Technisches sein muss. Als Abiturient habe ich gedacht, ich müsse studieren, und begann 2016 als dualer Student für Maschinenbau/Kunststofftechnik bei Renolit. Im Studium habe ich schnell gemerkt, dass es mir zu theoretisch ist. 2017 habe ich deshalb eine Ausbildung zum Industriemechaniker für Instandhaltung begonnen – auch bei Renolit. Die Ausbildung konnte ich auf zwei Jahre verkürzen, weil mir das Studium angerechnet wurde.

Aus- und Weiterbildung

Bei einem Projekt der Azubis mit dem Corporate Engineering habe ich meinen heutigen Vorgesetzten kennengelernt. So bin ich auf meine Position gekommen. Ich bin dankbar für die Wertschätzung und die Chance, so jung schon so viel Verantwortung zu tragen. Deshalb habe ich auch den Anspruch, immer dazuzulernen und mich weiterzubilden. Ich will erst mal so weit kommen, wie ich es mit Studium gebracht hätte. Seit dem Jobeinstieg habe ich Schulungen besucht und beim Tüv 2019 die Ausbildung zum CE-Koordinator absolviert. Und seit September 2020 mache ich eine berufsbegleitende Weiterbildung zum Techniker für Automatisierungstechnik, die ich 2022 abschließen werde.

Kommunikation

Durch unsere Arbeit, die Veranstaltungen und das Engagement in verschiedenen Projekten stärken wir das Bewusstsein für das Thema Maschinensicherheit. Dabei habe ich Kontakt zu Menschen aus allen Hierarchieebenen. Diese Zusammenarbeit macht mir auch sehr viel Spaß. Ich habe schon viele interessante Menschen kennengelernt. Es macht mich zufrieden und stolz, an einer Maschine vorbeizugehen und zu wissen, dass ich daran beteiligt war, eine Sicherheitslösung zu finden.

Projektmanagement

Bei Umbauten von Maschinen gewährleisten wir in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen, dass die Maschine sicher bleibt. Wir bereiten Schulungen vor und halten Vorträge über Richtlinien, Betriebssicherheit, Rechte und Pflichten der Mitarbeitenden und der Betreiber. Außerdem pflegen wir das Normenmanagement: Wir halten die Normen für Anlagen auf dem neuesten Stand, und wenn sich Normen ändern, kommunizieren wir dies an die jeweiligen Fachabteilungen. Und wir arbeiten mit externen Dienstleistern wie Steuerungs- und Anlagenbauern zusammen.

Schreibtisch

Morgens erledige ich Routineaufgaben, zum Beispiel prüfe ich, ob es neue Normen oder Vorgaben gibt. Mit meinem Vorgesetzen gehe ich dann an die Projektarbeit. Wir erstellen Risikobeurteilungen gemäß den gesetzlichen Vorgaben. Mit den Sicherheitskonzepten in der Hand gehen wir dann in die Produktion: Dort stimmen wir sie direkt mit den Mitarbeitenden und deren Vorgesetzten ab.

Maschinensicherheit

Unsere Hauptwerkzeuge sind die Betriebssicherheitsverordnung und die Europäische Maschinenrichtlinie. Die Herausforderung sind Sicherheitskonzepte speziell für unsere Maschinen wie Kalander und Extruder: Dabei müssen wir häufig Kompromisse finden zwischen den gesetzlichen und privatwirtschaftlichen Vorschriften, die sich manchmal widersprechen. Hinzu kommen die Vorgaben der Berufsgenossenschaft. Wir sind beratend tätig, für die Umsetzung sind die Geschäftsleitungen der Produktionsstandorte verantwortlich. Dass unsere Anlagen gemäß allen Vorgaben laufen müssen, ist klar. Häufig gibt es aber verschiedene Wege zu diesem Ziel.

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