Wie wird ein Unternehmen innovativ? Und wie bleibt es das? Hört man Thomas und Markus Adam zu, dem Vater-Sohn-Führungsduo der Berger-Gruppe aus Grünstadt, lauten die Hauptzutaten des Erfolgsrezepts: in Bewegung sein.

Nie zufrieden sein mit dem Status quo. „Innovationen haben viele Wurzeln“, umschreibt es Thomas Adam.

Und Sohn Markus konkretisiert: „Gibt es neue Rohstoffe? Wo können wir durch Querdenken innovative Wege zum Ziel finden – oder innovative Ziele? Welche Regularien kommen auf uns zu? Was bewegt die Märkte? Welche Ideen haben unsere Entwickler?“

Die Adams haben in ihrem Familienunternehmen großes Lack-Know-how versammelt: Berger-Lacke produziert Industrielacke für Pumpen bis zum Amphibienfahrzeug. Berger-Seidle ist in der Beschichtung und Verklebung von Parkett und anderen Bodenbelägen aktiv.

Seit 2017 gehört die Wormser Zobel Chemie dazu: Als Berger-Zobel ist sie am Markt für Fenster- und Fassadenlacke unterwegs. In allen drei Segmenten ist Berger weltweit vertreten, als Technologie- und in vielen Ländern auch Marktführer. Insgesamt entwickeln und fertigen 110 Mitarbeiter aus rund 800 Rohstoffen mehr als 10.000 Rezepturen für Profianwender.

Berger ist bei Innovationsstärke und Produktsicherheit vorne

Das Unternehmen kann sich seit 2016 Top-Innovator nennen. Im Rahmen des Firmenwettbewerbs „Top 100“ hatte es ein intensives Audit durchlaufen und die Bestnote A+ erhalten. Für Innovationskultur, -prozesse, -investitionen, -vermarktung und Kundenorientierung. Das freut die Inhaber zwar.

Sie machen so etwas aber weniger für den Werbeeffekt als für die unabhängige Bestätigung ihres Anspruchs. „Wir sind nicht alleine auf der Welt“, betont Markus Adam, „aber von der Innovationsstärke und Produktsicherheit in unseren Segmenten an der Spitze.“

Im Jahr der Auszeichnung hat Berger 37 Prozent des Umsatzes mit neuen oder weiterentwickelten Produkten gemacht, heute fließen mehr als 17 Prozent des Umsatzes in die Entwicklung.

Rund ein Viertel der Mitarbeiter trage einen weißen Kittel, sei also in Entwicklung und Qualitätssicherung tätig, erklärt Markus Adam. „Im Team mit den anderen Abteilungen entwickeln wir so kontinuierlich Neues.“ Dabei entscheide nicht alleine der Umsatz, was man neu oder weiterentwickle, sagt Thomas Adam: „Innovation strahlt übers Ganze. Wir bieten auch Produkte an, die kein Riesenvolumen haben – die aber nur wir machen.“

AquaSeal GreenStar etwa, eine Parkettversiegelung, mit der Berger 2019 zwei Innovationspreise gewonnen hat. Die Rezeptur verzichtet auf den Härter Isocyanat, weshalb sie ohne Kennzeichnung auskommt.

Handwerker verwenden den GreenStar ohne Handschuhe, Allergiker werden entlastet. Zudem ist er auf Speichel- und Schweißechtheit geprüft, selbst den Schritt zur Kinderspielzeugzulassung ist Berger gegangen. „Babys lecken auch einmal am Boden, da wollen wir ein Plus an Sicherheit bieten“, sagt Markus Adam.

Alleinstellungsmerkmal Technikum

Neben einer engagierten Mannschaft ist die technische Ausstattung mit entscheidend für Innovation. Dazu hat Berger in ein weiteres Technikum investiert. Unter anderem bietet es – branchenweit einmalig – eine vollklimatisierte Testumgebung.

Im Lager für Holz und Metalle, der Lackierung und Trocknung lassen sich Lacke in allen Anwendungsschritten und allen Kombinationen von trocken, feucht, kalt und warm prüfen. So entstehen Rezepturen mit maßgeschneiderten Eigenschaften für alle Einsatzbereiche und -orte.

Es gehe darum, Probleme für Kunden von Beginn an auszuschließen, sagt Thomas Adam. „Und technische Zusammenhänge zu überprüfen, damit wir die Produkte stetig verbessern können.“ Innovationen seien schließlich kein Selbstzweck. Sondern „Vorteile, die Kunden erkennen und von denen sie profitieren“.

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