Es ist ein in Deutschland bisher einmaliges Verkehrsprojekt: Durch die Hamburger Hafencity rollen seit einigen Tagen autonom fahrende Elektrobusse, die am Ende der Testphase ein Maximaltempo von 50 Stundenkilometern erreichen sollen.

Das rund 5 Millionen Euro teure Projekt HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) soll in den nächsten zwei Jahren zeigen, dass fahrerlose Busse mit Fahrgästen im städtischen Verkehr sicher eingesetzt werden können. 

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Die Teststrecke ist rund zwei Kilometer lang

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann: „HEAT bietet der Stadt die Chance, automatisiertes Fahren in allen Facetten zu erforschen. Mit dem Projekt und seiner herstelleroffenen Teststrecke machen wir deutlich, dass wir neue Mobilitätsangebote ausprobieren wollen und hier optimale Bedingungen für Wissenschaft und Industrie bieten.“

Der Kleinbus ist auf einer rund zwei Kilometer langen Strecke in der Hafencity unterwegs und fährt dabei fünf Haltestellen an, drei bestehende und zwei neue. Die elektrische Versorgung erfolgt auf dem Vattenfall-Gelände in der HafenCity. Dort werden die Carports für HEAT eingerichtet.

Fünf Partner sind an dem Vorhaben beteiligt

Das Fahrzeug navigiert mithilfe von Sensoren, Kameras, Radar und digitaler Kommunikation und wird von der Leitstelle der Hochbahn überwacht. Diese kann über Kameras und Sprechverbindung auf medizinische Notfälle und Vandalismus reagieren. Auch das Stoppen des rund fünf Meter langen Fahrzeugs und das Öffnen der Türen ist bei Bedarf über Funk möglich.

Insgesamt sind neben der Hochbahn fünf Partner an HEAT beteiligt. Die Ingenieursgesellschaft Auto und Verkehr (IAV) lieferte den Fahrzeug-Entwurf, während sich Siemens Mobility um die Themenfelder Verkehrseffizienz, Sicherheit und straßenseitige Infrastruktur kümmert.

Markus Schlitt, Leiter Intelligent Traffic Systems bei Siemens Mobility: „HEAT ist für uns ein Leuchtturmprojekt. Unsere Infrastruktur unterstützt den Bus mit zusätzlichen Informationen, die vorausschauendes Fahren ermöglichen.“

Clemens von Frentz
Leiter aktiv-Redaktion Nord

Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.

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