Unsinniger Donnerstag, lumpiger Donnerstag, schmutziger Donnerstag – oder schlicht Weiberfasching: Am 16. Februar startet der Fasching in die heiße Phase und das närrische Treiben verlagert sich von Sitzungen, Veranstaltungen und Fernsehübertragungen wie dem alljährlichen TV-Highlight „Fastnacht in Franken“ aus Veitshöchheim auf die Straße. Die regionale Vielfalt in Bayern ist dabei groß. Zwischen Donnerstag und Faschingsdienstag gibt es ein großes Programm mit unterschiedlichen Höhepunkten.

Franken: Im Norden Bayerns gibt es zahlreiche große Umzüge. Nach den Corona-Jahren 2021 und 2022 finden sie nun erstmals wieder statt. In Würzburg ziehen am Faschingssonntag rund 150 Gruppen mit mehr als 3.000 Teilnehmern unter dem Motto „Würzburg spart Strom und Gas, aber nicht am Faschingsspaß!“ durch die Stadt. Knapp 100.000 Zuschauer werden das Spektakel verfolgen. Eine ähnlich große Zahl an Schaulustigen wird am Faschingssonntag in Nürnberg dabei sein. Dort findet seit 1397 einer der der ältesten Fastnachtsumzüge statt – dieses Jahr zum 620. Mal. Am Rosenmontag zieht der Kinderfaschingsumzug durch die Stadt.

Schwaben: Fastnacht wird auch in Schwaben gefeiert, so zum Beispiel in Lindau. Dort gibt es am Faschingssonntag den Narrensprung. Charakteristisch für solche Umzüge der schwäbisch-alemannischen Fastnacht sind Gestalten, die in einem Häs, einem traditionellen Fastnachtskostüm, mit Masken durch die Städte ziehen.

München: Bekanntester Brauch in der Landeshauptstadt ist zum Abschluss der Faschingszeit am Dienstag der Tanz der Marktfrauen auf dem Viktualienmarkt. Er gilt dort als Höhepunkt des Straßenfaschings und startet jedes Jahr um 11 Uhr. Seine Geschichte reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Frauen üben Monate im Voraus mit großem Aufwand zahlreiche Tänze ein. 

Michael Stark
aktiv-Redakteur

Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.

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