München. Ob für eine Tagestour oder den Urlaub: Der boomende Bike-Verkauf dürfte auch den Absatz von Radträgern ankurbeln. Aber welcher ist der Richtige? Und was ist beim Transport zu beachten? Günther Kahlert, Experte vom Tüv Süd, gibt Tipps.

Grundsätzlich gilt: Der Träger muss ein GS-Zertifikat oder Tüv-Siegel haben – Sicherheit! Unbedingt auf die Traglast des Trägers, die maximale Nutzlast des Autos und (bei einem Kupplungsträger) auf die Stützlast der Anhängerkupplung achten.

Empfehlenswert für den Transport von E-Bikes ist eigentlich nur ein System für die Anhängerkupplung

„Die zulässigen Stützlasten stehen in der Betriebsanleitung, auf einem Aufkleber an der Anhängerkupplung oder im Kofferraum. Dabei die jeweiligen Werte des Fahrzeug- und Trägerherstellers abgleichen!“, betont Günther Kahlert. Weil auch der Träger ein paar Kilo wiegt, liegt die maximale Zuladung unter der maximalen Stützlast. Es gibt drei Arten von Trägern:

Träger für die Anhängerkupplung

Der AHK-Träger wird auf dem Kugelkopf der Anhängerkupplung montiert. Eine Nachrüstung des Autos mit einer solchen Kupplung ist in den meisten Fällen möglich, muss aber von einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.

  • Vorteile: Schnelle Montage des Trägers, niedrige Ladehöhe, die Fahrräder befinden sich teilweise im Windschatten. Ideal für E-Bikes, die locker mehr als 25 Kilo wiegen. Abklappbares Modell ermöglicht Zugang zum Kofferraum.
  • Nachteile: Teuer in der Anschaffung. Vor allem, wenn das Fahrzeug noch eine Anhängerkupplung braucht. Fahrräder werden durch aufgewirbelten Schmutz verdreckt. Rückfahrsensoren werden deaktiviert – Unfallgefahr beim Rangieren.
  • Wichtig:Der Träger hat ein Kennzeichen und eigene Rückleuchten und Blinker. Vor der Reise testen!

Dachträger

Dieses System kann an eine vorhandene Reling angebracht werden.

  • Vorteile: Dieser Träger lässt sich auf fast alle Fahrzeuge montieren. Preiswerter als die beiden anderen Systeme.
  • Nachteile: Rad muss aufs Dach gehoben werden. Höherer Spritverbrauch, Einfahrten in Garagen oft unmöglich. Das Auto reagiert empfindlich auf Seitenwind.
  • Wichtig: „Auf maximal zulässige Dachlasten achten. Stehen in der Bedienungsanleitung fürs Auto“, so Experte Kahlert. 

Heckklappenträger

Die eine Variante wird an der Kofferraumklappe eingehängt, die so von allein zufällt, die andere an der oberen und unteren Kante der Heckklappe eingeklemmt.

  • Vorteile: Preiswerter als ein AHK-Träger, keine Anhängerkupplung erforderlich.
  • Nachteile: Hohe Kräfte wirken auf die Heckklappe, reine Gurtbefestigung ist meist nicht ausreichend. Heckscheibenwischer kann beschädigt werden. Nur für Kombis geeignet. Empfehlenswert nur für ein Rad, fürs E-Bike ungeeignet.
  • Wichtig: Abstützung des Trägers am rückwärtigen Fenster unbedingt vermeiden – Bruchgefahr!

Generell beim Transport zu beachten: „Die rückwärtige Beleuchtung darf nicht verdeckt werden“, warnt Kahlert. „Durch das Abdecken der Räder etwa mit Schutzfolien wirken erhöhte Kräfte auf den Träger.“ Zudem müsse die Ladung regelmäßig überprüft werden, am besten bei jedem Tankstopp.

Kahlert: „Vorher aber noch lose Teile am Rad abnehmen – dazu zählen beim E-Bike auch der Akku und das Display.“ Mit dem voll beladenen Fahrzeug unbedingt eine kurze Probefahrt machen. Und danach gilt: höchstens Tempo 130!