Runkel. Ein letzter prüfender Blick, dann legt Produktionsmitarbeiterin Iris Leinberger eine weitere Zylinderkopfdichtung zufrieden zu den anderen versandfertigen Bauteilen. aktiv ist zu Besuch bei ElringKlinger in Runkel und darf sich ansehen, wie hier neben Zylinderkopfdichtungen auch Steuerplatten für Automatikgetriebe und manch anderes Bauteil hergestellt werden.

Das hochautomatisierte Werk nahe Limburg gehört zu einem führenden Zulieferer der Automobil-Industrie. Das börsennotierte Unternehmen ElringKlinger mit Hauptsitz in Dettingen/Erms (Baden-Württemberg) beschäftigt weltweit rund 10.000 Mitarbeiter und fertigt – unter anderem – knapp 30 Millionen Zylinderkopfdichtungen pro Jahr. Der Umsatz 2020 lag pandemiebedingt bei knapp 1,5 Milliarden Euro.

Bauteile für Verbrenner und Hybrid-Anwendungen

„Produkte von uns findet man unter der Motorhaube fast jeden Fahrzeugtyps“, erklärt Werkleiter Mark Fellmann. Mit gut 350 Beschäftigten ist das Werk in Runkel nach der Firmenzentrale der größte Standort innerhalb Deutschlands. Bisher werden hier ausschließlich Bauteile für Verbrennungsmotoren und Hybrid-Anwendungen produziert. Nach und nach sollen jedoch auch Teile für andere Bereiche und Branchen hinzukommen! „Wir befinden uns mitten in einem Transformationsprozess, der uns noch einige Jahre beschäftigen wird“, so Fellmann.

Batteriesysteme und Brennstoffzellen

Er ist optimistisch, dass die Wende gelingt. Für eine mehrlagige Zylinderkopfdichtung, die im Motor für die Abdichtung von Brenngas, Kühlmittel und Öl sorgt, sind ja viele komplizierte Arbeitsschritte nötig. „Wir beherrschen hier Technologien zur Bearbeitung verschiedenster Metalle, vom Stanzen oder Härten in Spezialöfen bis zur Beschichtung mit Elastomeren oder Siebdruckverfahren. Und genau dieses Know-how wird auch bei der Herstellung vieler anderer Bauteile gebraucht.“

So bietet der Konzern bereits Produkte für E-Autos an. Batterie- und Brennstoffzellensysteme sowie Komponenten von ElringKlinger sind aber auch außerhalb der Auto-Industrie im Einsatz, etwa in Zügen oder Schiffen. Der Werkleiter ist daher optimistisch: „Wir haben tolle Produkte unabhängig vom Verbrennungsmotor in der Entwicklung, die in Seriengeschäfte münden sollen.“

Maja Becker-Mohr
Autorin

Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.

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