Die Rückkehr nach der Elternzeit war ein bisschen „wie der erste Schultag“, erzählt Tim Pawlowski. Für vier Wochen hatte der 27-jährige Ingenieur seine Arbeit bei Liebherr-MCCtec Rostock ruhen lassen, nachdem Tochter Charlotte auf die Welt gekommen war. Sein Fazit: „Eine tolle Erfahrung, die einem niemand mehr nehmen kann.“

High School in den USA, Ausbildung in Rostock, Studium in Stralsund

Mit dem Liebherr-Werk verbinden den gebürtigen Rostocker, der unweit der Hansestadt aufwuchs, ähnlich starke Bande wie die familiären zu Lebensgefährtin Lena und Töchterchen Charlotte. Nach der 11. Klasse, die er an einer High School in Denver (USA) absolvierte, folgte er dem Rat seiner Mutter und startete 2006 bei Liebherr eine duale Lehre zum Industriemechaniker, „inklusive Fachhochschulreife“. Damals steckte die Fertigung von Spezialkranen auf dem Rostocker Liebherr-Gelände noch in den Anfängen.

„Es gab nur wenige Hundert Mitarbeiter“, erinnert sich Pawlowski. „Da hat man quasi morgens jedem die Hand gegeben.“

Nach der Lehre wollte er eigentlich als Auslandsmonteur arbeiten, doch die Pläne änderten sich – Pawlowski absolvierte ein duales Maschinenbau-Studium an der FH Stralsund. Lediglich eine sechswöchige Weiterbildung im Liebherr-Werk in Nenzing (Österreich) führte ihn außer Landes.

Ein Aufenthalt, der ihn geprägt hat. Vor allem deshalb, weil er in diesen Wochen den „Liebherr-Spirit aufgefangen“ hat, wie Pawlowski sagt. Das Credo eines Familienunternehmens werde täglich gelebt und vom hohen Qualitätsanspruch an die Produkte und Produktion getragen.

2015 bekam er die Chance, als Leiter der Abteilung „Maritime Services Factory“ ein neues Geschäftsfeld zu erschließen. Das Rostocker Unternehmen ist nämlich vor einiger Zeit dazu übergegangen, gebrauchte Hafenmobilkrane zurückzukaufen, um sie komplett zu überholen und wieder anzubieten.

Zu Hause erzählt er Partnerin Lena viel von der neuen Aufgabe. Die 26-Jährige ist ebenfalls bei Liebherr angestellt und arbeitet dort im Personalwesen. Auch ansonsten gibt es einige Schnittstellen zwischen Firma und Familie, etliche Kollegen sind mittlerweile gute Freunde geworden, erzählt der junge Vater.

Trotzdem freut sich Pawlowski jetzt schon darauf, im Februar/März nächsten Jahres den Bürostuhl noch einmal verlassen und erneut in Elternzeit zu gehen. Dann dreht sich wieder alles um die Familie. Und Klein-Charlotte.