Praxis und Theorie effizient verzahnen, betriebliche Erfahrungen sammeln und Soft Skills wie Teamfähigkeit und Kommunikationstechniken schulen – das sind nur einige der Highlights, die Dualstudiengänge ihren Studierenden bieten. Die Nordakademie Hochschule der Wirtschaft in Elmshorn und die Technische Universität Hamburg (TUHH) bieten eine große Bandbreite an unterschiedlich akzentuierten dualen Studiengängen an, die sich in jüngster Zeit steigender Beliebtheit erfreuen.

So hat allein die Nordakademie, Norddeutschlands Marktführer in Bezug auf das duale Studium, die Zahl ihrer Studienanfänger im Wintersemester 2019/20 um knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern können. Rund 500 Studenten haben sich in den Bachelor-Studiengängen Angewandte Informatik, Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsingenieurwesen, International Business und Wirtschaftsinformatik eingeschrieben. Seit über 25 Jahren bildet die von mehr als 40 Unternehmen und dem Arbeitgeberverband Nordmetall getragene Hochschule nun schon Führungsnachwuchs für die Wirtschaft aus.

Studiengänge in vielen Disziplinen

Eine ähnlich positive, wenn auch zahlenmäßig auf einem niedrigeren Niveau angesiedelte Entwicklung weist die TUHH auf. „Üblicherweise begrüßen wir in unseren dualen Bachelor- und Masterstudiengängen zum Wintersemester rund 20 Erstsemester“, sagt Henning Haschke, bei der TUHH Ansprechpartner für das duale Studium (dual.tuhh.de). „Im Wintersemester 2019 hat sich die Zahl auf 55 mehr als verdoppelt, und dieser Trend verstetigt sich“, berichtet er. Auch für das kommende Wintersemester 2020/21 erwartet er rund 50 Neuzugänge.

Insgesamt hat die TUHH seit der Etablierung des gemeinsam mit Nordmetall aufgelegten Programms dual@TUHH im Jahr 2003 mehr als 350 Dualstudenten zu Fach- und Führungskräften qualifiziert. Die Bandbreite der Fächer zieht sich von Allgemeinen Ingenieurwissenschaften, Computer Science, Elektrotechnik, Energie- und Umwelttechnik, Informatik-Ingenieurwesen bis hin zu Logistik und Mobilität, Maschinenbau, Mechatronik, Schiffbau und Technomathematik.

Hoher Praxisbezug und niedrige Abbrecherquote

Die Vorteile eines dualen Studiums liegen auf der Hand: Die Studenten sind in die Unternehmen eingebunden und lernen dort den betrieblichen Arbeitsalltag kennen. Sie schreiben in der Firma ihre Bachelorarbeiten und arbeiten vor Ort an konkreten Aufgaben der Unternehmen mit.

Die wiederum können die Fähigkeiten ihrer Studenten vom ersten Tag an einschätzen und so Nachwuchs rekrutieren, der wirklich in den Betrieb passt. Lange Einarbeitungszeiten entfallen, und die Abbrecherquote sinkt deutlich – davon profitieren beide Seiten.

Für Nordakademie-Vorstand Professor Lars Binckebanck ist die Verknüpfung von Theorie und Praxis in Kombination mit einem permanenten Dialog mit der Wirtschaft ein echtes Erfolgsmodell. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wird sich die Nachfrage nach dualen Studienmodellen weiter positiv entwickeln“, sagt er. Ein Blick auf die Zahlen seines Hauses gibt ihm recht. Allein in den vergangenen 15 Jahren haben sich die jährlichen Studentenzahlen verdoppelt.

Lothar Steckel
Autor

Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.

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