Leinfelden-Echterdingen. „Hallo Sebastian, wie geht’s?“ Wenn Sebastian Weber durch die Gänge des Unternehmens Euchner geht, wird er schnell erkannt und gegrüßt. Vor knapp zwei Jahren hat der sympathische 19-Jährige aus Ostfildern seine Ausbildung als Student der Dualen Hochschule Baden-Württemberg im Fach Wirtschaftsingenieurwesen gestartet – und zeitgleich bei dem Hersteller für Sicherheitstechnik in Leinfelden (bei Stuttgart) zu arbeiten begonnen.

„Ich habe genau das gefunden, wonach ich gesucht habe“, freut sich Weber über seine Ausbildungswahl. „Ein regionaler Mittelständler, bei dem man in den verschiedensten Abteilungen und Abläufen nahe dran ist.“

Theorie- und Praxisphasen wechseln sich im Dreimonats-Rhythmus ab

Schneller Einblick in alle Bereiche und eine familiäre Atmosphäre zählen zu den Pluspunkten der dualen Ausbildung bei Euchner. Doch das Programm innerhalb des dreijährigen Bachelor-Studiums ist durchaus knackig. Eine echte Herausforderung waren dabei die zwei Monate klassisches Handwerk in einer überbetrieblichen Lehrwerkstätte. „Fräsen, drehen, feilen standen da auf dem Programm“, berichtet Weber. Denn monatelange Semesterferien und der Besuch exotischer Vorlesungen fallen in der Dualen Hochschule schlicht aus Zeitmangel aus. Im Dreimonats-Rhythmus wechseln sich Theorie- und Praxisphasen ab. Die Kurse in der Hochschule sind mit 18 Teilnehmern aber geradezu familiär.

Sebastian Weber war im Gymnasium, so viel sei hier verraten, alles andere als ein schulischer Überflieger. Statt zu büffeln, war er in den Monaten zwischen Oktober und April viel lieber auf Schlittschuhen unterwegs. Eishockey heißt die große Leidenschaft des sportlichen Mannes. Allerdings gehörten Mathematik und Physik schon immer zu seinen stärksten Fächern. Für ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens gute Voraussetzungen. „Technik und Wirtschaft haben mich schon seit Langem interessiert“, begründet Weber seine Wahl für den anspruchsvollen Studiengang.

Euchner bietet schon seit fast 20 Jahren Studienplätze an

Für seinen Arbeitgeber zählt bei dem Auswahlprozess der dualen Hochschüler ohnehin „weniger die eine Spitzennote, sondern die gesamte Persönlichkeit“, sagt Geschäftsführer Stefan Euchner, der das Familienunternehmen in dritter Generation führt. Nach zwei intensiven Vorstellungsgesprächen hatte Weber den Ausbildungsvertrag in der Tasche.

„Wir legen großen Wert darauf, dass die jungen Menschen zu uns passen“, sagt Euchner. Seit bald 20 Jahren bildet der weltweit agierende Hersteller von Sicherheitssystemen in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg aus. Jedes Jahr steigen vier junge Männer und Frauen am Standort in Leinfelden ein, und fast alle werden bei dem stetig wachsenden Unternehmen nach dem Abschluss auch übernommen. Euchner stellt neben Studierenden im Fach Wirtschaftsingenieurwesen auch angehende Maschinenbauer, Elektrotechniker und Informatiker ein.

50 Absolventen sind bei Euchner an Bord

„Man kann mit Fug und Recht von einer echten Erfolgsgeschichte sprechen“, sagt Euchner. Inzwischen sind fast 50 Absolventen fest bei Euchner an Bord, viele haben schon nach wenigen Jahren Führungsaufgaben übernommen.

Bis dahin ist es bei Sebastian Weber noch eine Weile hin. Im Oktober fliegt er erst mal nach China an die Partnerhochschule in Wuhan. Regelungstechnik, technischer Einkauf und Controlling stehen an der englischsprachigen Universität auf dem Stundenplan. Eine gute Vorbereitung auf spätere Einsätze bei seinem Arbeitgeber, der im Reich der Mitte seit Jahren produziert. Sein absolutes Wunschziel liegt allerdings auf der anderen Seite des Atlantiks. Bei einem Jobangebot von Euchner in Kanada würde für den passionierten Eishockeyspieler ein Traum in Erfüllung gehen.