Was ein Effizienzhaus 40 ist, kurz „EH 40“, sollte man sich ruhig schon mal merken! So ein Haus benötigt nicht mehr als 40 Prozent der Primärenergie, die früher für vergleichbare Bauten nötig war. Schon ab Anfang 2025 soll das der Standardwert für alle neuen Wohngebäude werden – so steht es jedenfalls im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung.

Entsprechend ist „EH 40“ auch die zentrale Vorgabe eines neuen Förderprogramms, mit dem Häuslebauer jetzt sehr viel Geld sparen können: Für den Neubau oder auch den ersten Kauf besonders klimafreundlicher Wohngebäude und Eigentumswohnungen vergibt die Förderbank KfW extrem günstige Kredite. So kann man zum Beispiel ein 100.000-Euro-Darlehen für nur 0,01 Prozent (nein, das ist kein Tippfehler) jährliche Zinsen bekommen. Zum Vergleich: Aktuell liegen die normalen Bauzinsen für zehnjährige Finanzierungen bei gut 4 Prozent.

Energieeffizienzexperte muss helfen – sonst gibt es kein Darlehen aus dem neuen KfW-Förderprogramm

Das seit März geltende neue Förderprogramm mit der KfW-Nummer 297 gibt es in diversen Varianten, die auf der KfW-Website (kfw.de) genauer erklärt werden. Allen gemeinsam ist, dass man einen Energieeffizienzexperten anheuern muss. Denn dessen Bestätigung ist nötig, um den enorm günstigen Kredit überhaupt beantragen zu können. Baubeginn oder Kauf dürfen zudem erst nach der KfW-Zusage erfolgen. Anders als bei früheren Förderungen gibt es keinerlei Tilgungszuschuss mehr.

Beim Standard EH 40 ist die Höhe des Förderkredits auf 100.000 Euro je Wohneinheit begrenzt. Heißt: Für ein Haus mit drei Wohnungen kann es beispielsweise 300.000 Euro Förderkredit zum Nulltarif geben. Ist ein neues Gebäude sogar noch nachhaltiger, sind bis zu 150.000 Euro KfW-Darlehen je Wohneinheit drin (dafür müssen die Vorgaben „QNG-Plus“ oder „QNG-Premium“ erreicht werden). So oder so gilt: Es darf nicht mit Öl, Gas oder Biomasse geheizt werden.

Was genau heißt „EH 40“?

Der Begriff „Effizienzhaus“ steht für einen energetischen Standard bei Wohngebäuden. Betrachtet werden jeweils der Energiebedarf der Immobilie und die Qualität der Wärmedämmung. Ein Gebäude der Effizienzhaus-Stufe 40 – kurz EH 40 – benötigt höchstens 40 Prozent der Energie eines Referenzgebäudes laut Gebäudeenergiegesetz. Und der bauliche Wärmeschutz eines EH-40-Hauses ist ebenfalls deutlich besser, als es früher üblich war.

Förderbank vergibt billiges Baugeld an junge Familien

Seit Anfang Juni gibt es eine neue staatliche Förderung, die Familien den Erwerb des ersten Eigenheims leichter machen soll. Über das Programm „Wohneigentum für Familien“ vergibt die Förderbank KfW zinsgünstige Kredite, mit denen man im Lauf der Jahre Zigtausende Euro sparen kann. Dafür gelten allerdings ziemlich enge Vorgaben! Bei Antragstellung muss mindestens ein minderjähriges Kind im Haushalt leben, und das zu versteuernde Jahreseinkommen des Haushalts mit einem Kind darf 90.000 Euro nicht überschreiten. Für jedes weitere Kind erhöht sich diese Grenze um 10.000 Euro. Zudem sind nur Gebäude förderfähig, die mindestens als „klimafreundliches Wohngebäude“ gelten, wofür unter anderem der Status „Effizienzhaus 40“ erreicht werden muss. Ausführlich erklärt das ein Merkblatt der KfW, das man auf der Homepage der KfW herunterladen kann: kfw.de/pdf

Thomas Hofinger
Chef vom Dienst aktiv

Thomas Hofinger schreibt über Wirtschafts-, Sozial- und Tarifpolitik – und betreut die Ratgeber rund ums Geld. Nach einer Banklehre sowie dem Studium der VWL und der Geschichte machte er sein Volontariat bei einer großen Tageszeitung. Es folgten einige Berufsjahre als Redakteur und eine lange Elternzeit. 2006 heuerte Hofinger bei Deutschlands größter Wirtschaftszeitung aktiv an. In seiner Freizeit spielt er Schach und liest, gerne auch Comics.

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