Chiemgau. Wenn der Sommer geht, kommt der Herbst – und mit ihm die schönste Wanderzeit. Erst recht, wenn man sich für den Salzalpensteig entscheidet, einen Weitwanderweg quer durch den Chiemgau und hinüber ins benachbarte Österreich, der vor sechs Jahren eingerichtet wurde.

Insgesamt sind das 233 Kilometer, die natürlich niemand am Stück laufen muss. Der Wanderer teilt sich das Ganze in 18 entspannte Tagesetappen auf oder greift sich einzelne Routen oder Rundschleifen heraus. Es gibt sogar einen Gepäcktransport und auch attraktive Zubringer- und Rundwege, die sich für Tagesausflüge eignen.

Bunte Blumen und bayerische Berge

Natürlich geht es bergauf und bergab, aber wer eine halbwegs vernünftige Kondition mitbringt, schafft die Tour(en) auf jeden Fall. Es geht auch nie über die 2.000-Meter-Marke hinaus, sodass sich die Gefahren durch Wind und Wetter in Grenzen halten. Der Salzalpensteig ist geradezu ideal für Wanderer, die das erste Mal alpine Luft schnuppern wollen.

Und was hat der Weg, der zum größten Teil durch Bayern verläuft, zu bieten? Ganz einfach: herrliche Ausblicke auf den Chiemsee, die bayerischen Berge und Gipfel wie den Watzmann, bunte Blumen, saftige Wiesen und leckeres Essen auf den Hütten und Almen.

Aber natürlich auch ziemlich viel Historie: Salz, einst das weiße Gold der Alpen, ist der rote Faden des Weitwanderwegs. Über Jahrtausende prägte es den Landstrich zwischen Chiemsee und Berchtesgadener Land sowie dem österreichischen Salzkammergut. Salz war das wichtige Konservierungsmittel, es ermöglichte Handel und Wohlstand und prächtige Stadtzentren.

Viele Orts- und Städtenamen zeugen noch heute von seiner damaligen Bedeutung: Man denke nur an Salzburg. Aber auch auf bayerischer Seite gibt es viele Flecken zu entdecken. Los geht’s!

salzalpensteig.de

Die schönsten Seiten des Salzalpensteigs...

  • für Kulturinteressierte: Es empfehlen sich entlang der Route das Museum „Salz und Moor“ in Grassau, die Alte Saline in Bad Reichenhall, das Salzbergwerk in Berchtesgaden und die Salzwelten in Hallstatt und Hallein.
  • für Gipfelstürmer: Mit 1.674 Metern ist der Hochfelln (Ausgangspunkt: Bergen) der höchste Punkt des Salzalpensteigs. Er gilt als Aussichtsterrasse der Voralpen mit herrlichen Blicken auf Chiemsee, Großglockner, Watzmann oder Dachstein. Die Tour dauert rund vier Stunden, Wanderer legen 1.100 Höhenmeter auf acht Kilometern zurück.
  • für Familien: Die Almbachklamm (Ausgangspunkt: Marktschellenberg) begeistert Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Das Wasser tobt, Wanderer müssen 30 Brücken queren, um die wildromantische Schlucht zu bezwingen. Die Tour dauert etwa drei Stunden bei moderaten 400 Höhenmetern auf insgesamt sieben Kilometern.
Christian Schreiber
Autor

Unser freier Autor Christian Schreiber ist als Journalist in Baden-Württemberg, Bayern und der Welt unterwegs. Wirtschaftsthemen fesseln ihn seit seiner Jugend. Der Allgäuer, der in Augsburg Medien und Kommunikation studierte, hat die Berge in sein Herz geschlossen und auch sie zum Gegenstand der Berichterstattung gemacht.

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