Heusenstamm. Der Online-Handel und der Wunsch der Kunden „Heute bestellt – morgen geliefert“ treibt die Automatisierung in vielen Branchen voran. Knifflig wird es vor allem dann, wenn Mensch und Technik auch bei einer ganzen Flut von vielen verschiedenen Kleinteilen den Überblick behalten sollen. Dematic in Heusenstamm entwickelt selbst für solche komplexen Aufgaben die passende Lösung. Für den Hartmetallproduzenten Ceratizit im Allgäu realisiert das Unternehmen gerade ein Großprojekt in Sachen vollautomatisierter Lagerung und Kommissionierung.

Besonders schnelle und genaue Kommissionierung

In dem neuen Distributionszentrum, das gerade gebaut wird und Mitte 2021 in Betrieb geht, sollen unterschiedlichste Bauteile für Fräser und Bohrer gelagert und an Kunden verschickt werden. Neben der Hardware, Anlagentechnik, Förderbändern und mehr muss Dematic auch die dazu passende Software entwickeln. „Für die reibungslose Steuerung der Anlage und des gesamten Materialflusses schneidern wir als SAP-Partner die Software speziell auf die Anforderungen von Ceratizit zu“, erklärt Patrik Kelleter, Solution Manager IT bei Dematic. Herzstück der Anlage ist das Dematic-Multishuttle-System mit 90.000 Behältern für Kleinteile.

Sobald ein Auftrag eingeht, transportieren die Shuttles die benötigten Artikel automatisch zu einem der Kommissionierplätze. Dort stellen Mitarbeiter die Bestellungen zusammen. Unterstützt werden sie von einem Dialogsystem, das ihnen die Daten für die Bearbeitung anzeigt, von Lichtsystemen, die die benötigten Waren hervorheben, oder auch Waagen zur Gewichtskontrolle der Teile. „So sinkt die Fehlerquote auf null“, betont Kelleter.

Automatisierungstechnik hat enormes Zukunftspotenzial

Aktuelle Treiber der Automatisierung sind der Mangel an Fachkräften sowie der erheblich geringere Platzbedarf. Bei Vollautomatisierung kann die Anzahl der Arbeitsplätze von sonst 10 bis 15 auf 3 oder 4 sinken. Bei Dematic sieht man in der Automatisierungstechnik enormes Zukunftspotenzial über die Anforderungen aller Branchen hinweg.

Kelleter: „Der gemeinsame Nenner von Großkunden wie Ceratizit bis hin zum Einzelhändler liegt in den Faktoren Zeit, Effizienz sowie Platz- und Kosteneinsparungen. Je entwickelter die Intralogistik, desto schneller, effektiver und lukrativer laufen die Prozesse.“

Maja Becker-Mohr
Autorin

Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.

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