Nettetal. So einfach und so charmant ist eine Unternehmensphilosophie nur ganz selten: Die Welt ein bisschen bunter machen! Das war das Ziel von Maria und Heinrich Suthor, als sie 1928 ihr Unternehmen gründeten. Und ihr Motto ist immer noch aktuell: Der Familienbetrieb in Nettetal am Niederrhein stellt mit 30 Angestellten alle möglichen Werbe-, Deko- und Festartikel her.

Mittlerweile sieht sich Suthor als Marktführer in Deutschland, die Firma liefert zudem nach halb Europa. Für Fähnchen, Käsepicker, Girlanden oder auch Klatschfächer für Sport-Fans erledigt der Betrieb die gesamte Produktionspalette: von der Druckvorstufe über das Drucken und Stanzen bis zum Beispiel zum Nähen.

Die Auswahl ist immens – es gibt allein 400 Varianten für die Käsepicker

In den letzten Jahren hat sich in dem Unternehmen, das in dritter Generation von den Cousins Ralf Stobbe und Kevin Suthor geführt wird, vieles verändert. So sind die Produkte individueller geworden, der Digitaldruck macht inzwischen auch Kleinserien wirtschaftlich interessant.

So können die Kunden praktisch jeden Wunsch äußern: 200 Windmühlen mit dem Firmenlogo? Ein Karton mit Papierfahnen mit dem Jubiläums-Schriftzug? Kein Problem. Auch „Radauhörner“ gibt es hier ganz individuell, also die bei Kindern beliebten Tröten, die ordentlich Krach machen.

Die Gesamtzahl der Produkte ist immens – allein vom Käsepicker existieren 400 Varianten! Und trotz moderner Technik ist vieles in Nettetal noch Handarbeit. Das Fahnenkettennähen etwa übernehmen Konfektionäre.

Bei den oft nur einmal benutzten Artikeln fragt die Kundschaft nicht nur nach individuellem Design, sondern auch nach der Nachhaltigkeit. „Das ist das Top-Thema der letzten Jahre“, sagt Suthor. Das mache ihn aber nicht nervös: „Wir mussten uns noch für kein Umweltzertifikat verbiegen.“

Größere Fähnchen für Riesenburger

Viele Produkte bestehen zu einem großen Teil aus recycelten Materialien. „Die Kunststoffstäbe, die wir für Fahnen nutzen, stammen zu 70 bis 80 Prozent aus Resten der Joghurtbecher-Produktion“, ergänzt Stobbe. Wann immer es geht und der Kunde mitspielt, werden FSC-zertifiziertes Papier, Karton und Holz benutzt.

Die Nachfrage nach dem bunten Party-Zubehör ist anhaltend groß, gerade bei den Klassikern. Diese ändern sich manchmal nur im Format. Beispiel: Deko-Fähnchen für Burger. Seit deren Boom hierzulande produziert Suthor die klassischen Fähnchen auch in 20 Zentimeter Länge – damit sie überhaupt oben aus dem Brötchen rausgucken. „Wie man solche Riesenburger dann isst, weiß ich aber auch nicht“, sagt Stobbe schmunzelnd.

Maja Becker-Mohr
Autorin

Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.

Alle Beiträge der Autorin